Feueralarm am großen Weihnachtsbaum: Überschwemmung knapp verhindert

© Thomas Thiel

Feueralarm am großen Weihnachtsbaum: Überschwemmung knapp verhindert

rnDortmunder Weihnachtsmarkt

Tausende Liter Wasser pro Minute versprüht die Brandmeldeanlage am großen Dortmunder Weihnachtsbaum. Löst sie aus - wie am Mittwoch - droht eine riesige Überschwemmung auf dem Weihnachtsmarkt.

Dortmund (DO)

, 02.12.2021, 13:26 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit 1996 wird der riesige Weihnachtsbaum auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt aufgebaut - jetzt erlebte er eine Premiere: Zum allerersten Mal löste die Brandmeldeanlage am Mittwochabend (1.12.) aus und die Feuerwehr rückte mit vielen Einsatzkräften an.

Zum Glück stand die Riesentanne auf dem Hansaplatz nicht in Flammen - ein technischer Defekt hatte die Brandmeldeanlage um kurz nach 18 Uhr ausgelöst, berichtet Andreas Kochon, zuständiger Bauleiter bei der Firma Weise, die den Baum aufbaut. Ob technischer Defekt oder ein Feuer - das Resultat ist identisch: Die spezielle Sprühflutanlage legt sofort los, wenn die Brandmeldeanlage anschlägt.

3000 Liter Wasser pro Minute

Und sie ist so leistungsstark, dass eine Überschwemmung droht. Mit 3000 Litern Wasser pro Minute wird der Baum geflutet. Zum Vergleich: In eine normale Badewanne passen zwischen 250 und 350 Liter Wasser. Wenn die Anlage einige Zeit läuft, drohen in den angrenzenden Gebäuden und der Tiefgarage unter dem Hansaplatz nasse Füße.

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„Am Mittwochabend hat ein Schausteller die Anlage aber recht schnell abgestellt“, berichtet Andreas Kochon. Die Schausteller hätten Schlüssel zum Technik-Container und dementsprechend schnell reagieren können, als klar war, dass es kein Feuer gibt.

Besonderer Einsatzort, aber Standard-Verfahren

Auch die Dortmunder Feuerwehr war schnell vor Ort: Wie für andere Einsatzorte auch gibt es entsprechende Pläne, wie im Alarmfall zu reagieren ist, erklärt Feuerwehrsprecher Andreas Pisarski. Darauf sind die genauen Örtlichkeiten abgebildet, im Fall des Weihnachtsmarkts also Anfahrtswege, die einzelnen Buden und der Zugang zum Baum.

Der aus 1300 Tannen bestehende Riesen-Weihnachtsbaum sei natürlich ein besonderer Einsatzort, so der Sprecher. Auch im Hinblick auf die Menschenmengen, die sich dort aufhalten. Letztlich sei der Ablauf aber ein Standard-Verfahren.

Brandmeldeanlage ersetzte die Brandsicherheitswache

Die Brandmeldeanlage gibt es an dem großen Weihnachtsbaum übrigens erst seit 1998 - in den ersten beiden Jahren sicherten Feuerwehrleute ihn ab. Die Brandsicherheitswache hielt sich in der Nähe des Baums auf und kontrollierte ihn in regelmäßigen Abständen, so Pisarski.

Damals standen am Baum ein großer mit Wasser gefüllter Container und eine Pumpe, um im Notfall sofort löschen zu können. Das übernimmt die Sprühflutanlage nun aber automatisiert - und sehr zuverlässig, schließlich war es der erste Fehlalarm.

Gebäude und Tiefgarage auf Wasserschäden überprüft

Am Mittwoch war der Einsatz für die Feuerwehr schnell wieder beendet - am und im Baum wurde kein Brand entdeckt. Im Anschluss kontrollierten die Einsatzkräfte noch umliegende Geschäftshäuser und die Tiefgarage auf Schäden durch das Löschwasser. Entdeckt wurde hierbei aber nichts.

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Ob ein Schausteller oder Feuerwehrleute die Sprühflutanlage ausgestellt haben, konnte der Feuerwehrsprecher am Donnerstagvormittag nicht sagen. Vorgesehen ist das Eingreifen von Dritten jedoch nicht: „Das sollte so nicht sein. Wir erleben das aber auch in anderen Objekten immer mal wieder“, so Pisarski.

Das erschwere der Feuerwehr allerdings die Erkundung, weil man nicht mehr nachvollziehen könne, welcher Melder einer Anlage ausgelöst habe. Im Falle des Weihnachtsbaums sei das zwar nicht ganz so gravierend. In großen, teils sehr verwinkelten Gebäuden sei das aber problematisch.

Feuerwehr kontrollierte auch am Donnerstag

Am Donnerstagmorgen stand erneut ein Feuerwehr-Bulli am großen Baum: Feuerwehrleute kontrollierten, ob die Brandmeldeanlage wieder ordnungsgemäß funktioniert.

Auch eine Spezialfirma, die für die Elektronik der Brandmeldeanlage verantwortlich ist, war vor Ort, um alles zu checken, so Bauleiter Andreas Kochon.

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