Weil der Fernbusbahnhof gesperrt ist, muss Mira Blank die Ersatzhaltestelle zuerst suchen. Die Freude auf ihren Trip nimmt ihr das aber nicht.

© Joscha F. Westerkamp

Fernbusbahnhof monatelang verlegt: „Nervig und schwierig zu finden“

rn„ZOB“ gesperrt

Als Mira Blank mit dem Fernbus von Dortmund nach Brüssel fahren will, muss sie den Zentralen Busbahnhof erst mal suchen – denn der wurde provisorisch an einen Straßenrand umgelegt.

Dortmund

, 30.04.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dortmunds Fernbusbahnhof kann momentan nicht angefahren werden, weil eine große Baustelle an der Steinstraße die Zufahrt versperrt. Das sorgt unter Reisenden für Hindernisse.

Linienbusse sind nicht betroffen – aber alle vom ZOB aus abfahrenden Fernbusse. Insgesamt zehn Monate plant das Tiefbauamt Dortmund, entlang der Steinstraße zu bauen. Ganz so lange soll der Fernbusbahnhof nicht gesperrt bleiben.

„Die aktuelle Prognose des Tiefbauamts ist, bis zum 30. Juni vor dem Busbahnhof zu bauen“, teilt ein Sprecher der für den Busbahnhof zuständigen Dopark am 29. April auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Wegen dieser Baustelle kann der ZOB nicht befahren werden.

Wegen dieser Baustelle kann der ZOB nicht befahren werden. © Joscha F. Westerkamp

Damit die Fernbusse weiterhin von Dortmund aus abfahren können, gibt es eine Ersatzhaltestelle. Die liegt hinter der Post an der Grünen Straße, nahe der Schützenstraße. Ein Schild, das auf den Ersatzhalt hinweist, findet man dort nicht. Lediglich eine gelbe Fahrbahnmarkierung, die auf den Bushalt hindeutet – und einige Reisende, die auf dem Bürgersteig sitzen.

Ersatzhalt hinter Baustelle versteckt

„Der Ersatzhalt war schwierig zu finden“, sagt Reisende Mira Blank. „Hier ist ja sogar noch eine Baustelle.“ Sie will mit dem Fernbus nach Brüssel reisen, kommt selbst nicht aus Dortmund, sondern aus Münster – ist also auf Ausschilderungen angewiesen. Davon gibt es aber wenige. Ein einziges Schild an der Steinstraße, das schon halb in der Baustelle steht, weist in die Richtung der Ersatzhaltestelle.

Lediglich ein kleines Schild am Rande der Baustelle weist den Weg zur Ersatzbushaltestelle.

Lediglich ein kleines Schild am Rande der Baustelle weist den Weg zur Ersatzbushaltestelle. © Joscha F. Westerkamp

Von da geht es zwar nur geradeaus bis zum Ersatzhalt – der ist trotzdem nicht ganz leicht zu entdecken. Und das nicht nur wegen der Baustellen. Verschiedene Reisebusse privater Gruppen, die an anderen Straßenrändern halten, verwirren. Auch die dazwischen herumfahrenden und an anderen Stellen haltenden Linienbusse erschweren, die Ersatzhaltestelle zu finden.

Die Busse halten nun an der Grünen Straße hinter der Post.

Die Busse halten nun an der Grünen Straße hinter der Post. © Joscha F. Westerkamp

Besonders komfortabel ist es an der Straßenrand-Ersatzhaltestelle dann auch nicht. „Das ist schon nervig, dass man sich nicht hinsetzen kann“, sagt Mira Blank. „Heute sind nicht viele Leute da, aber ich bin auch schon von Dortmund gefahren, da war es richtig voll. Ich weiß nicht, ob das hier überhaupt passen würde.“

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Und auch für den Bus ist es nicht sonderlich komfortabel. Da sich die Ersatzhaltestelle nur an einer Straßenseite befindet, muss das Fahrzeug häufig direkt nach Abfahrt wenden – viel Platz ist dafür auf der Straße nicht.

Direkt nach Abfahrt müssen die Busse auf der Straße wenden. Viel Platz ist dafür nicht.

Direkt nach Abfahrt müssen die Busse auf der Straße wenden. Viel Platz ist dafür nicht. © Joscha F. Westerkamp

Dorina Mersch reist ebenfalls nach Brüssel – ihr macht die Verlegung des Busbahnhofs nichts aus. „Ich habe eine Nachricht bekommen, dass der Busbahnhof hierhin umgelegt wurde“, sagt sie. „Wenn der Bus gleich kommt, ist alles okay.“

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