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FDP-Chef Kauch tritt nicht mehr an – und schlägt einen Nachfolger vor
FDP-Kreisverband
Bei der Dortmunder FDP bahnt sich ein Führungswechsel an. Der langjährige Parteichef Michael Kauch will nicht erneut für den Kreisvorsitz kandidieren. Er schlägt bereits einen Nachfolger vor.
Bei der Dortmunder FDP geht eine Ära zu Ende: Nach 24 Jahren als Kreisvorsitzender will Parteichef Michael Kauch beim nächsten Parteitag nicht erneut für das Amt kandidieren. „Ich werde mich künftig auf die Tätigkeit als Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt und auf meine überregionalen Funktionen konzentrieren“, kündigte Kauch in einer Mitteilung am Freitag (21.1.) an.
Kauch ist seit 1998 Kreisvorsitzender der Dortmunder FDP. Von 1995 bis 1999 war er Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen, von 2003 bis 2013 Bundestagsabgeordneter für die FDP. Seit der Kommunalwahl im Herbst 2020, bei der Kauch auch als Oberbürgermeister-Kandidat seiner Partei antrat, ist er Vorsitzender der Fraktion FDP/Bürgerliste im Rat der Stadt.
Gast im Bundesvorstand
Aber er ist auch weiter überregional aktiv. Kauch, der seit 2014 als selbständiger Unternehmensberater tätig ist, ist ständiger Gast im Bundesvorstand der FDP, Vorsitzender des Bundesfachausschusses für Arbeit und Soziales und Bundesvorsitzender der Liberalen Schwulen und Lesben. In der NRW-FDP ist er derzeit der dienstälteste Kreisvorsitzende.
Der 54-jährige Kauch sieht im Kreisverband der FDP Zeit für einen Generationswechsel. Er schlägt deshalb Nils Mehrer für seine Nachfolge als Kreisvorsitzender vor. Der 20-jährige Jura-Student aus dem Stadtbezirk Hörde ist bisher Kreis- und Bezirksvorsitzender der Jungen Liberalen und kommissarischer Ortsvorsitzender der FDP Dortmund-Süd.

Nils Mehrer will Nachfolger von Michael Kauch als FDP-Kreisvorsitzender werden. © Fliessner (A)
Die Kandidatur Mehrers biete „die Chance, mit den Spitzen von Partei und Fraktion Jugend und Erfahrung abzubilden und somit unterschiedliche Wählergruppen anzusprechen“, ist Kauch überzeugt.
Parteitag im März
Mehrer, der Kauch für „die herausragende Arbeit, die den Kreisverband der Dortmunder FDP über viele Jahre geprägt hat“, dankt, setzt darauf, dass der scheidende Kreisvorsitzende weiter kommunalpolitisch aktiv bleibt. „Ich setze mich dafür ein, dass er das erste Zugriffsrecht auf die nächste Spitzenkandidatur für den Rat der Stadt Dortmund hat und auch über 2025 hinaus Fraktionsvorsitzender im Stadtrat bleibt“, erklärt Mehrer.
Der Kreisparteitag der FDP findet im März statt. Weitere Kandidaturen für das Amt des oder der Kreisvorsitzenden sind nach Angaben von Kauch bislang nicht bekannt. Mehrer tritt auch als Direktkandidat der Dortmunder FDP im Wahlkreis 112 (Dortmund II) zur Landtagswahl im Mai an.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
