Und wieder ein Auto am Haken: Regelmäßig ziehen Abschleppwagen parkende Fahrzeuge aus den Lieferzonen.

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Fahrradstraße im Dortmunder Kreuzviertel: Stadt schleppt 100 Autos ab

rnRadschnellweg Ruhr RS1

Rund 100 Autos hat die Stadt Dortmund schon auf einer neuen Fahrradstraße abschleppen lassen. In den meisten Fällen hatten sich die Fahrer nicht an ein bestimmtes Verbot gehalten.

Dortmund

, 12.01.2022, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit Anfang Dezember hängen die Schilder. Und mehrmals pro Woche kommt das Ordnungsamt. Auf dem ersten fertigen Dortmunder Teilstück des Radschnellwegs Ruhr (RS1) ist das Parken für Autos und Lieferwagen streng reglementiert.

Vor dem Umbau der Großen Heimstraße standen viele Fahrzeuge neben den Bäumen, auf der Fahrbahn also. Das ist jetzt aber streng verboten. Es würde die Verkehrssicherheit gefährden, unterstreicht die Stadt.

„Enger Kontrollrhythmus abgestimmt und kommuniziert“

Denn der RS1 ist ja in erster Linie für Radfahrer da – und die werden schlechter gesehen, wenn parkende Autos die Straße verengen. Zwar darf der motorisierte Verkehr die Fahrradstraße ebenfalls nutzen, allerdings nicht so, dass Radfahrer behindert werden. Zudem gilt Tempo 30.

Der „engere Kontrollrhythmus ist mit der Verkehrsplanung des Tiefbauamtes abgestimmt“, verdeutlicht Stadtsprecher Christian Schön. Das sei „über die Presse und an die Anliegerinnen und Anlieger im Vorfeld kommuniziert“ worden.

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„Das Vorgehen dient in der Anfangszeit dazu, dass die absolut neuen Regeln der Fahrradstraße auch ausreichend Beachtung finden“, erklärt Schön. Das sei etwas, das man nicht nur beim RS1 mache, sondern eine generelle Sache.

Stadt kontrolliert auch an anderen Orten recht häufig

„Diese Vorgehensweise der engen Kontrollzyklen kommt seitens der Verkehrsüberwachung häufig dann zur Anwendung, wenn Gebiete verkehrlich neu angeordnet werden und diese Anordnungen auch sofort Beachtung finden sollen“, so Schön. Auch an anderen Orten im Dortmunder Stadtgebiet sei das so: für die neuen Bewohnerparkzonen Gutenbergstraße und Löwenstraße etwa, ebenfalls für die neu eingerichteten Fahrradstraßen Lange Reihe und Arndtstraße.

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Auf dem Teilstück des Radschnellwegs allein seien seit 3. Dezember rund 100 Fahrzeuge abgeschleppt worden, heißt es von der Stadt. Die meisten Autos hätten sich dabei nicht an das gehalten, was auf speziellen Schildern stehe.

Denn an mehreren Orten entlang der Großen Heimstraße sind Lieferzonen eingerichtet, damit etwa Paketdienste überhaupt eine Chance haben, den Anwohnern etwas zu bringen. Auf dem RS1 herrscht ja ansonsten absolutes Halteverbot.

Kein anderer Platz für Lieferwagen: Am Straßenrand dürfen sie nicht halten. Das ist auf dem RS1 verboten.

Kein anderer Platz für Lieferwagen: Am Straßenrand dürfen sie nicht halten. Das ist auf dem RS1 verboten. © Althoff

Zonen als „einzige rechtskonforme Möglichkeit, Lieferungen zu bekommen“

Die Lieferzonen gelten täglich von 8 bis 20 Uhr und seien „sowohl für die gewerblichen Logistiker als auch für jeden dort Wohnenden zur Nutzung in Lieferangelegenheiten die einzige rechtskonforme Möglichkeit, Lieferungen zu bekommen“, erläutert Schön: „Deshalb müssen diese Lieferzonen auch ständig für etwaige neue Lieferungen frei sein.“

Es ist gut möglich, dass die Abschleppdienste auch in den nächsten Wochen noch viel zu tun haben werden im Kreuzviertel. Denn der „engere Kontrollzyklus wird noch eine Zeit anhalten, sodass sich alle an die neuen Verkehrsregeln gewöhnen können“, verdeutlicht Schön.

Aktuell fertig ist in Dortmund erst das Teilstück von der Wittekindstraße durch die Große Heimstraße über den Sonnenplatz bis zur Arneckestraße. Von dort aus soll der RS1 in vielen Jahren weiterführen durch die Sonnenstraße bis zum Stadthaus und dann weiter nach Osten Richtung Unna und Hamm. Das andere Ende des Radschnellwegs Ruhr: Duisburg.