Experte untersucht Westfalentower-Fassade
Natursteinteile hatten sich gelöst
Eine unsachgemäß bediente „Fassadenbefahranlage“ soll für die Fassadenschäden am Westfalentower verantwortlich sein. Natursteinteile hatten sich aus der Hochhaus-Fassade gelöst und waren teilweise heruntergefallen. Eine Gefahr für Mieter oder Passanten schließt der Immobilienbesitzer allerdings aus.

Spur der Steine: Am Montag noch bestätigte der Immobilienbesitzer, die Patrizia AG, dass „Teile der Natursteinfassade des Westfalentowers an einigen Stellen gelöst haben und sogar zu Boden gefallen sind“. Am Dienstag hieß es dann, dem Hauptmieter sei im Dezember eine „kritische Stelle“ aufgefallen. © Oliver Schaper
Am Dienstag hatte unsere Redaktion über den Westfalentower an der B1 berichtet. Einer direkten Anwohnerin war aufgefallen, dass in der Natursteinfassade des 2009 errichteten und 22-stöckigen Hochhauses Löcher aufgetaucht waren.
Auch der Besitzer der Immobile, die Patrizia AG mit Sitz in Augsburg, bestätigte am Montagnachmittag, dass sich Teile der Fassade gelöst hatten und „sogar zu Boden gefallen waren“. Die Anwohnerin machte sich Sorgen, dass sich weitere Teile aus der Fassade lösen und Personen oder Fahrzeuge an der Bundesstraße 1 verletzten könnten. Auch die städtische Bauaufsicht wollte sich nach der Nachfrage unserer Redaktion kurzfristig um das Thema kümmern.
„Kritische Stelle an der Fassade“
Am Dienstagmittag dann meldete sich die Patrizia AG erneut zu Wort: Das Unternehmen, das die Immobilie im Sommer 2017 übernommen hatte, ist laut eigener Angabe im Dezember 2017 vom Hauptmieter des Gebäudes (hierbei handelt es sich um die Commerzbank) „über eine aus seiner Sicht kritische Stelle an der Fassade informiert“ worden.
„Ursächlich für die Herauslösung von Teilen sind unter anderem eine nicht korrekte Handhabung der Fassadenbefahranlage und die unsachgemäße Anbringung von Werbeelementen“, so die Immobilienfirma weiter.
Untersuchung soll Ende der Woche fertig sein
Ein renommierter Sachverständiger habe daraufhin begonnen, die Fassade zu untersuchen, Ende dieser Woche soll der Mann seine Arbeit abgeschlossen haben. Lücken, die sich jetzt auf der Westseite der Fassade zeigen, seien entstanden, da der Sachverständige Plattenteile „fachlich demontiert“ habe, „um eben kein Sicherheitsrisiko einzugehen“. Auch seien Sicherungen mit Metallbefestigungen erfolgt.
Aktuell rechnet das Unternehmen nicht mit weiteren Ablösungen, eine Gefahr für Mieter und Passanten bestehe nicht, selbstverständlich stehe man auch mit der zuständigen Bauaufsicht in Kontakt.
Ein Sprecher des Unternehmens weiter: „Eine Sanierung der beschädigten Fassadenbereiche ist nach der Ausarbeitung des Sanierungskonzeptes durch den Sachverständigen umgehend vorgesehen.“