Ex-Mayersche wird herausgeputzt Pläne für Umbau von Dortmunds prominentestem Leerstand liegen vor

Ex-Mayersche-Gebäude wird herausgeputzt: So sieht der Entwurf für den Umbau aus
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Der Leerstand mitten im Herzen der City tut weh. Seit dem Auszug von Modehändler Esprit und dem Umzug der Mayerschen Buchhandlung auf die andere Seite des Westenhellwegs im April 2021 ist der Großteil des markanten Eckgebäudes am Westenhellweg/Platz von Netanya verwaist - abgesehen von einer Kunstaktion in den Schaufenstern des Hauses.

Doch es gibt gute Aussichten, dass sich das bald ändert. Denn die R+V-Lebensversicherung als Eigentümerin präsentiert inzwischen einen Entwurf für den Umbau des Gebäudekomplexes. Der stammt aus der Feder des Dortmunder Architekturbüros Lindner Lohse Architekten BDA.

Zentrale Elemente sind der Anbau eines Treppenhauses an der Kampstraße, mit dem das achtgeschossige Hochhaus neu erschlossen wird und das einen neuen Eingang an der Kampstraße schafft sowie eine neue Außengestaltung. Der Gebäudekomplex bekommt eine neue Fassade - nach dem Vorbild des Gebäudeecks am Westenhellweg/Lühringhof, in dem Modehändler Zara untergebracht ist und wohl auch bleiben wird. „So entsteht wieder eine formale Einheit“, heißt es zur Erläuterung.

Und es wird deutlich, dass die Architekten nicht nur die Gebäudeseite am Westenhellweg, sondern auch an der Kampstraße im Blick haben, der baulich bekanntlich aufgewertet werden soll.

Die Visualisierung zeigt die Neugestaltung der Fassaden und das neue Treppenhaus an der Kampstraße.
Die Visualisierung zeigt die Neugestaltung der Fassaden und das neue Treppenhaus an der Kampstraße. © Matthias Mayr (Visualisierung), Lindner Lohse Architekten BDA

Den Segen des Gestaltungsbeirats der Stadt, der Politik und Verwaltung berät, hat der Entwurf bereits. „Wir warten jetzt auf die Genehmigung des Bauantrags durch die Stadt“, erklärt David Auerbach als verantwortlicher Architekt im Büro Lindner Lohse BDA.

Deutlich aufgewertet soll die Gebäudefront des Ex-Mayerschen-Gebäudes an der Kampstraße, unter anderem mit einem neuen Treppenhaus. Das zeigt der Entwurf des Dortmunder Architekturbüros Linder Lohse.
Deutlich aufgewertet werden soll die Gebäudefront des Ex-Mayerschen-Gebäudes an der Kampstraße, unter anderem mit einem neuen Treppenhaus. Das zeigt der Entwurf des Dortmunder Architekturbüros Linder Lohse. © Lindner Lohse Architekten BDA

Die R+V hatte zuletzt angekündigt, bis Mitte 2023 mit den Umbauarbeiten starten zu wollen. Mit der Fertigstellung sei Anfang 2025 zu rechnen, erklärt R+V-Sprecherin Tanja Gorr. Zu den neuen Mietern gibt es noch keine neuen Informationen.

Neue Mieter noch unbekannt

Zuletzt war bekannt geworden, dass der Eigentümer der TU Dortmund eine Absage erteilt hatte. Die Hochschule wollte hier vorübergehend ihre Bibliothek für die Zeit eines Neubaus auf dem Campus unterbringen. Doch offenbar hat die R+V bereits andere Interessenten an der Angel.

Die Nachfolge-Mieter im früheren Mayerschen-/Esprit-Gebäude - hier der Entwurf mit Blick vom Westenhellweg - sind noch nicht bekannt.
Die Nachfolge-Mieter im früheren Mayerschen-/Esprit-Gebäude - hier der Entwurf mit Blick vom Westenhellweg - sind noch nicht bekannt. © Matthias Mayr (Visualisierung), Lindner Lohse Architekten BDA

Das Gebäude hat bislang eine Verkaufsfläche von rund 7300 Quadratmeter plus rund 2000 Quadratmeter Bürofläche. Textil-Handel soll weiterhin ein Schwerpunkt sein, wobei nicht bekannt ist, ob es kleinteilige Nutzungen gibt oder ein größeres Textilhaus wie Sinn oder C&A einziehen.

Im zweiten Obergeschoss des Gebäudeteils am Platz von Netanya soll wohl - das verrät auch die Beschriftung in den Visualisierungen des Architekten-Entwurfs - ein Ärztezentrum entstehen.

Die wichtige Botschaft ist aber, dass der Umbau des Gebäudes in Top-Lage näher rückt und hochwertige Architektur verspricht.

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