Ex-Lütgenau-Haus weiter Baustelle Probleme beim Umbau - Wird Kik in Dortmund neu eröffnen?

Kik hält trotz weiterer Verzögerung an Eröffnung im Ex-Lütgenau-Haus fest
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Eine Baustellenabsperrung lenkt die Passanten auf dem Ostenhellweg nach wie vor weiträumig an dem ehemaligen Lütgenau-Haus vorbei. Seit zwei Jahren bereits wird das Gebäude gründlich umgebaut und modernisiert. Immer noch hängt die senkrechte Leuchtreklame mit dem Wort „Spielwaren“, die an das einstige Traditionsgeschäft in der City erinnert.

Carrera- und Eisenbahnen, Modellautos und Plüschtiere gibt es aber am Ostenhellweg 43 schon lange nicht mehr. Lütgenau hat hier 2021 endgültig geschlossen. Bald danach starteten die Umbauarbeiten in dem aus dem Jahr 1950 stammenden, sechsgeschossigen Wohn- und Geschäftshaus. Das Erdgeschoss, das Lütgenau fast von Beginn an nutzte, wurde komplett entkernt.

Seit fast zwei Jahren bietet sich den vorbeikommenden Passanten nun schon das immer selbe Bild: das ehemalige Lütgenau-Haus ist eine Dauerbaustelle. Und es scheint einfach nicht voran zu gehen. „Doch“, sagt eine Sprecherin aus der Eigentümergemeinschaft, „hinter den Kulissen wird viel getan, aber es tauchen immer wieder neue Schwierigkeiten auf. Jetzt wurde bei den Sanierungsarbeiten festgestellt, dass die Qualität des Betons im rechten, schmaleren Gebäudeteil nicht gut ist. Dort sind jetzt Beton-Sanierungsarbeiten angelaufen.“

Großer Sanierungsaufwand

Die Immobilie gehört einer Familie aus dem Münsterland, die seit dem Auszug von Lütgenau viel Zeit, Nerven und auch Geld in das Gebäude am Ostenhellweg investiert. Wie viel Geld man gerade in das Objekt steckt, um es für einen neuen gewerblichen Mieter attraktiv zu machen, wird nicht verraten.

Auch wenn es von außen nicht so aussieht: im Ex-Lütgenau-Haus am Ostenhellweg in Dortmund laufen weiter die Umbauarbeiten. Für den Baufortschritt gibt es allerdings immer wieder Rückschläge. Jetzt wurde festgestellt, dass teilweise eine Betonsanierung nötig ist.
Auch wenn es von außen nicht so aussieht: Im Ex-Lütgenau-Haus am Ostenhellweg laufen weiter die Umbauarbeiten. Für den Baufortschritt gibt es allerdings immer wieder Rückschläge. Jetzt wurde festgestellt, dass teilweise eine Betonsanierung nötig ist. © Peter Wulle

Ursprünglich hätte schon vor knapp einem Jahr der Textilanbieter Kik eröffnen sollen. Das klappte nicht, weil schon nach der Entkernung klar wurde, dass der Sanierungsaufwand viel größer werden würde als gedacht. „Im Rohbau-Zustand konnte man erst Vieles sehen, was noch gemacht werden muss. Und mit den Statikern konnte dann auch erst der Zuschnitt der Flächen bestimmt werden“, sagte die Miteigentümerin im vergangenen Frühjahr im Gespräch mit unserer Redaktion.

Es gab aber dann auch Verzögerungen bei der aufwendigen Umgestaltung der Fassade, die bündig zum Ostenhellweg vorgezogen wird. Die benötigten Bauteile für die Glas-Stahl-Konstruktion konnten lange nicht geliefert werden. Auch die Brandschutzauflagen erforderten immer neue Abstimmungsbedarfe. Trotzdem war die Eigentümerfamilie im April dieses Jahres zuversichtlich, „dass im Spätsommer alles fertig sein wird.“

Ist Kik noch interessiert?

Es blieb aber dabei, dass immer neue Hindernisse auftauchten. Zuletzt eben ein Beton, dessen Beständigkeit nachhaltig beschädigt ist. „Die Betonsanierung im rechten Teil warten wir jetzt erstmal ab. Solange wird nichts anderes gemacht. Der Innenausbau soll dann im Erdgeschoss in einem Guss erfolgen. Einen Zeitplan haben wir nicht mehr“, sagt die Sprecherin der Eigentümergemeinschaft.

Dazu, ob Kik nach so langer Zeit und angesichts des Weggangs von C&A vom Ostenhellweg überhaupt noch Interesse an dem Standort hat, äußert sie sich nicht und verweist an das Unternehmen selbst. Und der Textildiscounter aus Bönen lässt auf Anfrage wissen, dass man sehr wohl noch interessiert sei. Man habe einen abgeschlossenen Mietvertrag und arbeite an einer baldigen Neueröffnung am Ostenhellweg. Einen Termin dafür könne man allerdings nicht mitteilen.

600 qm im ersten Obergeschoss

Beim Umbau des Ex-Lütgenau-Hauses werden die erste und die zweite Etage, die das Spielwarengeschäft über Jahrzehnte zusammen genutzt hat, voneinander getrennt. Während im Erdgeschoss also dann wohl spätestens im nächsten Jahr Kik einziehen wird, stehen im ersten Obergeschoss noch 600 Quadratmeter Büro- bzw. Praxisfläche zur Verfügung.

Lütgenau war seit 1937 eine Institution in der Dortmunder Geschäftswelt. Für Generationen war es der Anlaufpunkt in der City, wenn es um Spielwaren ging. 2013 kam es zu Turbulenzen. Das Geschäft schloss erstmals, es kam ein neuer Eigentümer und nach einigem Hin und Her schloss Lütgenau 2021 am Ostenhellweg dann endgültig seine Türen.

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