Bereits zum zweiten Mal hat am Dortmunder Landgericht ein Prozess gegen einen psychisch kranken Arzt begonnen. Der heute 54-jährige Mann soll 2018 in der Nordstadt auf seine Ex-Frau eingestochen haben. Die Tatwaffe war offenbar eine Schere.
In einem ersten Prozess hatte das Schwurgericht den Beschuldigten für unbestimmte Zeit in eine geschlossene psychiatrische Klinik eingewiesen. Ohne Behandlung seien weitere schwere Straftaten zu erwarten, hieß es in dem Urteil.
BGH hob Urteil auf
Weil der Bundesgerichtshof die erste Entscheidung später aufgehoben hatte, müssen jetzt andere Richter noch einmal über die Zukunft des 54-Jährigen entscheiden. Bei der Gefährlichkeits-Prognose sei auch zu berücksichtigen, dass der Beschuldigte zwar schon seit Jahrzehnten an der Krankheit leide, bisher aber nicht vorbestraft sei, fordert der BGH.
Mit der Scheren-Attacke soll der Arzt seine Wut über die Ex-Frau zum Ausdruck gebracht haben. Er hatte ihr nämlich 10.000 Euro für die Scheinehe gezahlt, sie daraufhin aber nie einen Antrag auf Familiennachzug gestellt.
Zu Beginn des zweiten Prozesses bestritt der Beschuldigte die Tat jetzt sogar komplett. „Ich habe ihr eine Ohrfeige gegeben, mehr nicht“, behauptete er. „Dann bin ich ganz ruhig weggelaufen.“
Ex-Frau mit Schere angegriffen: Arzt muss erneut in Dortmund vor Gericht