
© Andreas Schröter
Evinger Hallenbad-Betreiber hoffen auf Geld von der Stadt
Coronavirus
Die seit langem geschlossenen Hallenbäder bringen Probleme mit sich - für die Hallenbadbetreiber und für die vielen Kinder, die nun nicht schwimmen lernen. Eine Bestandsaufnahme in Eving.
Das Evinger Hallenbad wirkt in diesen Tagen so, als würde der Badebetrieb jeden Moment wieder losgehen. Wasser ist in den Becken, und die Reinigungskräfte halten die Räume so sauber wie immer. Doch seit November hat dort niemand mehr seine Bahnen gezogen. Zumindest nicht während der normalen Öffnungszeiten, denn die hat es nicht gegeben.
Einer jedoch durfte aber doch ins Wasser springen: der Auszubildende zum Fachangestellten für den Bäderbetrieb, Fabian Klingberg. Für ihn allein lässt Badleiter Jens Langenfeld von der Schwimmgemeinschaft Eving das Wasser im Becken, denn Klingberg muss sich auf seine praktische Prüfung vorbereiten.

Das Evinger Hallenbad befindet sich an der Württemberger Straße in Obereving. © Andreas Schröter
Und mittlerweile haben auch schon andere Azubis aus der Umgebung Wind davon bekommen und fragen an, ob sie nicht ebenfalls in Eving trainieren dürfen. Sie dürfen. Gleiches gilt für künftige Sportlehrer, die an der TU Dortmund studieren. Sie legen am 6. und 7. März in Eving ihre Prüfung ab.
Kein Geld für Investitionen
Ansonsten - um im Bild zu bleiben - halte sich das Bad so gerade eben über Wasser, sagt Gerhard Wolter, Vorsitzender der SG Eving, die das Bad betreibt. Man könne zwar die laufenden Energiekosten decken, habe aber keine Reserven für Investitionen. Allerdings seien die Energiekosten natürlich auch niedriger als in Zeiten mit normalem Betrieb.
Auch die Wassertemperatur sei niedriger als üblich. Der Großteil der Festangestellten sei in Kurzarbeit, und die Jobs für die studentischen Hilfskräfte fallen ganz weg. Letzteres könne bei Wiedereröffnung zum Problem werden, so Wolter, wenn die Hilfskräfte inzwischen andere Jobs gefunden haben und dann erst wieder neue Kräfte angelernt werden müssten.
Er hoffe nun, dass ein Vorschlag des Verwaltungsvorstands in der Ratssitzung am 25. März beschlossen werde. Demnach sollen die Bäder bis Juni 50 Prozent der üblichen Nutzungsvergütung erhalten.
„13-Jährige, die nicht schwimmen können“
Schuldezernentin Daniela Schneckenburger hat Mitte Februar gesagt: „Wir können nicht zulassen, dass die Hallenbäder nach Öffnung der Schulen finanziell nicht mehr in der Lage sind, das Schulschwimmen anzubieten. Wir brauchen die Bäder nach fast einem Jahr ohne Schulschwimmen umso dringender.“
Das bestätigt Gerhard Wolter. Es gebe heute 13- und 14-Jährige, die nicht schwimmen können. Eventuell werde das Evinger Hallenbad nach der Pandemie Zeiten für Grundschulen und Kindergärten im Nachmittagsbereich anbieten, um das aufzufangen.
Zu den Dingen, die nun warten müssen, gehören ein Austausch aller 40 Türen im Nassbereich - immerhin eine Investition von 96.000 Euro - und eine Renovierung der Sammel-Umkleidekabinen.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
