Die Grünen in der Bezirksvertretung Eving sind unzufrieden mit dem Waldkonzept der Stadt Dortmund und bemängeln insbesondere die ungleiche Verteilung der Flächen für eine natürliche Waldentwicklung. „Alle anderen Stadtbezirke haben mehr Flächen dafür als Eving“, erklärte Fraktionssprecher Edgar Freund in der Januar-Sitzung des Gremiums. Parteikollegin Vanessa Mauthe kritisierte zudem die Priorisierung von Wäldern als wirtschaftliche Ressource zur Holzgewinnung. Sie erinnerte an den bislang unerfüllten Wunsch nach einem Waldkindergarten und betonte: „Vielleicht sollte man da mal über die Prioritäten nachdenken.“
Das ökologische Waldkonzept für den Stadtwald Dortmund sieht vor, die Flächen für die natürliche Waldentwicklung (FNW) um weitere fünf Prozent auf insgesamt zehn Prozent der Stadtwaldfläche zu erweitern. Eine eigens gegründete Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Naturschutzverwaltung, der Forstwirtschaft, von Umwelt- und Naturschutzverbänden sowie der Politik, wurde mit der Umsetzung betraut.
Die Arbeitsgruppe hat 255 Hektar als Flächen für die natürliche Waldentwicklung ausgewiesen. Dies entspricht zehn Prozent der gesamten Stadtwaldfläche. Insgesamt wurden 39 Flächen mit einer Größe zwischen 0,6 und 26,3 Hektar festgelegt, wobei die durchschnittliche Fläche 6,2 Hektar beträgt.

Im Stadtbezirk Eving wurden nur zwei zusätzliche Flächen für die natürliche Waldentwicklung ausgewiesen: eine 1,8 Hektar große Fläche im Naturschutzgebiet Herrentheyer Wald auf der Grenze zum Stadtbezirk Mengede und zu Lünen sowie eine 2,2 Hektar große Fläche im Naturschutzgebiet Auf dem Brink. Dagegen bleiben die bestehenden 6,1 Hektar im Süggelwald weiterhin für die natürliche Entwicklung reserviert, jedoch ohne eine Erweiterung. Auch für das Grävingholz wurden keine zusätzlichen Flächen festgelegt.
Die Grünen sehen hierin eine deutliche Benachteiligung des Stadtbezirks Eving gegenüber anderen Bezirken. „Es entsteht der Eindruck, dass Eving bei der Verteilung der ökologischen Flächen erneut das Nachsehen hat“, so Edgar Freund.
Wie berichtet hatten die Grünen einen Waldkindergarten für Eving gefordert. Die geplanten Standorte stoßen jedoch auf rechtliche Hindernisse, wie aus einer Mitteilung der Stadt vom Januar 2024 hervorgeht. Die vorgeschlagenen Flächen werden von der Planungs- und Umweltverwaltung als nicht umsetzbar bewertet. Rechtliche Restriktionen im Bau- und Planungsrecht sowie Umweltauflagen für Naturschutzgebiete erschweren die Genehmigung. Die Bezirksvertretung Eving hatte das ehemalige Försterhaus im Süggelwald, den ehemaligen Hundesportplatz an der Wittichstraße und die Obstwiese an der Holthauser Straße als mögliche Standorte vorgeschlagen.