„Es wird auf jeden Fall irgendetwas zur Weihnachtszeit in Dortmund geben“

© Stephan Schütze (Archiv)

„Es wird auf jeden Fall irgendetwas zur Weihnachtszeit in Dortmund geben“

rnDortmunder Weihnachtsmarkt

Eigentlich sollte ab dem 19. November Dortmund zur Weihnachtsstadt werden – inklusive weltbekannter Riesentanne. Wegen der Corona-Pandemie ist die Zukunft ungewiss. Aber es gibt Hoffnung.

Dortmund

, 22.08.2020, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Blick in die Glaskugel. Dortmund, Anfang Dezember 2020: Menschen, die sich vergnügt und eng beisammen vor den Glühweinbuden sammeln. In der Luft liegt ein Geruch aus Bratwurst, gebrannten Mandeln und Reibekuchen. Aus verschiedenen Richtungen hört man George Michael und Andrew Ridgley, die über ein vergangenes Weihnachtsfest singen oder Mariah Carey, die sich nichts sehnlicher zum Fest der Liebe als „You“ wünscht. Vielleicht fallen sogar ein zwei Schneeflocken vom Himmel.

Mit Blick auf die aktuellen Infektions- und Fallzahlen des Coronavirus ist das eher utopisches Wunschdenken. Denn wir befinden uns mitten in eine Pandemie. Das öffentliche Leben wird nach wie vor durch das Coronavirus bestimmt. Wird Dortmund deshalb im Jahr 2020 ohne einen Weihnachtsmarkt auskommen müssen?

Schaut man ins benachbarte Herne, muss das nicht unbedingt sein. Denn auf dem Gelände der Cranger Kirmes soll laut einem WDR-Bericht der „Cranger Weihnachtszauber“ stattfinden. Ein Weihnachtsmarkt in Freizeitpark-Format mit Hygienekonzept. Das Gelände soll eingezäunt werden, der Eintritt ist nur mit einem Ticket möglich.

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Ganz Corona-konform eben. Der Veranstalter möchte so nachhalten, wie viele Leute bei dem Weihnachtszauber anwesend sind und genügend Platz zum Abstand halten bieten. Dafür soll es weniger Händler, Karussells und Imbissbuden geben, heißt es beim WDR.

Fundomio macht Mut

So etwas wie den Cranger Weihnachtszauber könnte sich der Veranstalter des Dortmunder Weihnachtsmarkt Patrick Arens auch vorstellen. Ein ähnliches Konzept habe man bereits mit Erfolg bei dem Pop-Up-Freizeitpark Fundomio an den Westfalenhallen gefahren – Arens war auch hier der Veranstalter.

„Es wird auf jeden Fall irgendetwas zur Weihnachtszeit in Dortmund geben“, so Arens. Seine Wunschlösung für einen Weihnachtsmarkt zu Corona-Zeiten wäre aber nach wie vor die Innenstadt.

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Arens ist aber auch bewusst, dass das in 2020 nicht wie in den vergangenen Jahren funktionieren kann. Zur Weihnachtszeit ist die Dortmunder City immer sehr voll. Gedränge und Menschenmengen wären in Anbetracht des Infektionsrisiko keine gute Idee.

Eine Situation, die es nicht nur exklusiv in Dortmund gibt. Auch auf den Weihnachtsmärkten wie Köln, Bochum, Essen oder Bielefeld tummeln sich viele Menschen. Und deshalb haben die Veranstalter der größeren NRW-Weihnachtsmärkte einen Arbeitskreis gebildet.

Kommt die Riesentanne?

Der Arbeitskreis versucht gemeinsam einen Weg zu finden, wie man trotz Corona-Infektionsrisiko Weihnachtsstimmung in die Innenstädte bringen kann. Dazu soll es laut Arens auch ein Gespräch am 26. August mit dem Landesministerium für Arbeit und den Weihnachtsmarkt-Veranstaltern aus NRW geben.

Danach werde es mehr zu den Plänen zur Dortmunder Weihnachtsstadt 2020 geben, so Arens. Dann könne man auch über ein Konzept mit der Stadt Dortmund sprechen. „Für uns ist wichtig, dass die Entscheidung so spät wie möglich fällt“, erzählt Arens. Selbstbewusst erklärt der Schausteller, dass man ja „zaubern“ könne: Fundomio habe trotz vier Wochen Planungszeit auch funktioniert.

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Ein paar Dinge sind allerdings schon beschlossen: „Wir verzichten für Dortmund auf internationale Werbung“ – Arens sieht darin keinen Sinn. Es ist außerdem schon klar, dass es kein Bühnenprogramm geben wird. Bei dem Wahrzeichen des Dortmunder Weihnachtsmarktes, der Riesentanne ist Arens allerdings zuversichtlich: Auch im 2020 soll das Stahl-Baum-Licht-Konstrukt auf dem Hansaplatz errichtet werden.

Ohne die Corona-Pandemie wäre die Planung für die Weihnachtsmärkte schon in vollem Gange – was auch mit Investitionen verbunden wäre. Da das Schaustellergewerbe eh schon seit Monaten „auf dem Trockenen“ sitzt, so Arens, würde das bei einer Absage der Weihnachtsmärkte viele Schausteller in die Pleite führen.