Eröffnungstermin für Riesenprojekt in Dortmund ist in Sicht Spende hilft teurem Umbau im Hafen

Eröffnungstermin für den „Heimathafen“ ist in Sicht
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Im alten Stallgebäude, in dem Pferdetränken an den Wänden noch an die alte Nutzung des Gebäudes als Domizil eines Fuhrunternehmens im Dortmunder Hafen erinnern, stapeln sich noch Zementsäcke, Rigipsplatten und Dämmmaterial. Der Vorraum mit schickem Natursteinboden sieht dagegen schon fast fertig aus und auch die neugestaltete Fassade glänzt.

Keine Frage: Der Umbau des 120 Jahre alten Lagerhauses an der Speicherstraße 15 zum „Heimathafen“ hat deutliche Fortschritte gemacht. So deutliche, dass es nun sogar schon einen etwas konkreteren Termin für eine Eröffnung gibt, wobei die allerdings schrittweise erfolgen wird.

Grobe Eröffnungstermine hat es schon reichlich gegeben. Seit Beginn des Umbaus vor dreieinhalb Jahren musste die Fertigstellung immer wieder verschoben werden. Probleme im Baugrund, mit Statik und Grundwasser sorgten immer wieder für Verzögerungen und Kostensteigerung.

Anfangs war der Umbau mit 3,7 Millionen Euro kalkuliert worden. Zuletzt räumte die Stadt Dortmund im Februar ein, dass die Investitionskosten auf fast 10 Millionen Euro gestiegen waren - verbunden mit der Hoffnung, dass die Fördergeldgeber ebenfalls noch mal eine Schippe drauflegen. Bislang sind für den Umbau knapp 7,3 Millionen Euro an Fördermitteln von EU, Bund und Land NRW bewilligt.

„Heimathafen“ soll schon im Oktober eröffnen

Doch jetzt ist ein Ende in Sicht: Für Oktober kündigt Andreas Koch, Geschäftsführer der Stiftung „Soziale“ Stadt als Bauherr des „Heimathafens“ die Eröffnung der Lerngastronomie an, die das Erdgeschoss des Hauses einnehmen wird.

Das alte Gemäuer wird unter der Regie der Stiftungstochter Grünbau gGmbH gewissermaßen zu einem „integratives Beratungs- und Bildungshaus“ vor allem für Zuwanderer in die Nordstadt - mit Beschäftigungsprojekten, Beratung, Treffpunkten und Kulturangeboten. In der Lerngastronomie sollen etwa junge Menschen für einen Job in der Gastronomie ausgebildet werden.

Die Außenanlagen am "Heimathafen"
Die Außenanlagen am "Heimathafen" brauchen noch etwas Zeit bis zur Fertigstellung. Hier soll ein Biergarten entstehen. © Oliver Volmerich

Bis Ende des Jahres sollen dann auch die Räume im ersten Obergeschoss, in denen etwa Beratungsangebote untergebracht werden, bezogen sein, kündigt Koch an.

Etwas länger dauert es im Keller, wo es nach den Starkregenfällen in den vergangenen Wochen zuletzt noch einmal Probleme mit Grundwassereintritt gegeben hat. Ist auch das Untergeschoss dicht, soll voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres „Dortmund.Musik“, also die städtische Musikschule, mit einer Abteilung einziehen.

Spende der NRW-Stiftung

Dann sind auch die Außenanlagen fertig, hofft Andreas Koch. Der alte Pferdestall wird zu einem Veranstaltungs- und Ausstellungsraum. Und dafür gibt es jetzt - unabhängig von den Zuschüssen von Bund, Land und EU für den Umbau - ebenfalls finanzielle Hilfe. Die NRW-Stiftung hat der Stiftung Soziale Stadt eine Spende von 18.500 Euro übergeben.

Dafür kann die Veranstaltungs- und Präsentationstechnik von der Soundanlage über Vorhänge bis zu Beamern und Leinwänden angeschafft werden. „Der multikulturelle Ansatz passt gut zu den Zielen der NRW-Stiftung“, stellten Birgit und Matthias Blind, die als Regionalbeauftragte der Stiftung die Spende übergeben haben, fest.

Florian Eichenmüller, Andreas Koch, Birgit Blind und Matthias Blind
Florian Eichenmüller (l.) und Andreas Koch von der Grünbau gGmbH nahmen die Spende der NRW-Stiftung für das Projekt "Heimathafen" von den Regionalbotschaftern Birgit und Matthias Blind entgegen. © Oliver Volmerich

Einen ersten öffentlichen Einblick in den „Heimathafen“ - zumindest in den früheren Pferdestall - wird es zum „Hafenspaziergang“ am 26. August geben. Dann stellt sich das Projekt der Stiftung „Soziale Stadt“ in der Zeit von 14 bis 18 Uhr an der Speicherstraße 15 vor.

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