
Nur noch peinlich findet unser Autor Oliver Volmerich die Verzögerungen bei der Planung des Radschnellwegs Ruhr. © Althoff/Menne
Erneute Verzögerung beim Radschnellweg: Langsam wird es peinlich!
Meinung
Die Stadt muss die Planungen für den Radschnellweg Ruhr (RS1) in Dortmund mit Blick auf Zeit und Kosten erneut anpassen. Unser Autor hat dafür nur wenig Verständnis.
Wo ist nur das Jahr geblieben, stöhnt man mit zunehmendem Alter ja gerne mal. Den Verkehrsplanern der Stadt dürfte es ähnlich gehen. Wenn man die Pressemitteilungen der Stadt Dortmund zum Radschnellweg Ruhr (RS1) vom April 2021 und Mai 2022 nebeneinanderlegt, erlebt man ein Déjà-vu.
In beiden Fällen wird der Start der Planungen für die nächsten Bauabschnitte des RS1 und die Vergabe von Aufträgen an Planungsbüros für das jeweilige Jahr angekündigt. Das lässt den Schluss zu, dass in dem Jahr zwischen den Mitteilungen wenig passiert ist, um die Planungen voranzutreiben. Und erneut verzögert sich die Realisierung des Vorzeigeprojekts. Langsam wird es peinlich.
Die Begründung, warum es so langsam vorangeht, ist ebenfalls immer wieder dieselbe: viel Arbeit, wenig Personal. Die Frage ist, warum man die nötigen Stellen nicht längst bei der Politik beantragt hat. Denn die Planungen laufen ja schon seit Jahren.
Falsche Prioritäten bei der Planung?
Es gab zwar bereits neue Stellen, allerdings nicht für den RS1, wie die Verwaltung anmerkt. Da müssen sich die Verantwortlichen allerdings selbst die Frage stellen, ob sie die Prioritäten bei Arbeits- und Personalplanung richtig gesetzt haben.
Richtig: Auch an anderen Stellen im Radwegenetz gibt es viel zu tun. Das Problem ist nur, dass die Verzögerungen beim baulich aufwendigen Radschnellweg mit jedem Jahr richtig teuer werden.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
