Arno Schreer ist nicht nur beim VfL Kemminghausen eine Legende. Auch über den Verein hinaus hat er sich über die Grenzen Evings und Kemminghausens hinaus einen Namen gemacht. Schreer war der Patient des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen, der am längsten mit einem fremden Herzen überlebt hat. Im September 22 starb er 64-jährig - über 30 Jahre nach seiner Transplantation.
Drei Monate zuvor hatte er mit seinen Kumpels vom Freundeskreis Kemminghausen um Gerhard Wegener, Rudi Weber und Peter Tauschensky noch dieses ganz besondere Jubiläum in seiner Stammkneipe „Zur Kanne“ in Eving gefeiert - eine Feier, an die sich die Drei gerne erinnern.
Genauso, wie sie generell gerne an Arno Schreer zurückdenken. Er galt bei allen, die ihn kannten, als freundlich, ruhig und trotz seines Herzleidens extrem sportlich. Über 30 mal wurde er Deutscher Meister im Schwimmen bei den Meisterschaften der Organtransplantierten. Er fuhr zu internationalen Wettbewerben nach Österreich, Finnland und Norwegen und trainierte bis zu 20 Stunden in der Woche.
Als erster Herztransplantierter hat er bei einem Triathlon in Witten mitgemacht und als einziger Transplantierter ist er das 24-Stunden-Radrennen auf dem Nürburgring gefahren. Und bis vor rund 15 Jahren hat er sogar noch Fußball gespielt.

Aber auch nach seiner aktiven Fußballer-Zeit ist er dem VfL Kemminghausen immer treu geblieben und gründete 2005 beispielsweise besagten Freundeskreis, der dem Verein finanziell unter die Arme greift. „Der Arno war bei jedem Heimspiel dabei“, sagt der Abteilungsleiter Fußball, Gerhard Wegener - sogar am Vortag seines Todes. Der sei für alle Beteiligten ein riesiger Schock gewesen, obwohl angesichts von Schreers zuletzt labilem Zustand damit zu rechnen war.
Aber Arno Schreer war aber nicht nur ein Fußballkumpel, sondern für viele auch ein echter Freund. Rudi Weber zum Beispiel hat mit ihm und seiner Frau Angelika viele gemeinsame Urlaube verbracht - zum Beispiel auf Mallorca oder auf einer Kreuzfahrt durch die norwegischen Fjorde noch kurz vor seinem Tod. „Arno liebte solche Schifffahrten“, sagt Weber. Und mit Peter Tauschensky ging er immer zum BVB. Beide hatten eine Dauerkarte.
Angelika Schreer, Arnos Witwe, nimmt noch heute regelmäßig an den Treffen des Freundeskreises teil.
Nun wollen seine Kumpels mit einem weiteren sportlichen Event an ihren langjährigen Weggefährten erinnern: mit dem „Arno-Schreer-Gedächtnisturnier“ am Samstag (17.6.) ab 12 Uhr auf der Anlage des VfL Kemminghausen am Gretelweg. Zehn Freizeitmannschaften aus der Umgebung treten gegeneinander an, und es gibt Essen und Getränke.
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