Die erste immersive Kunstausstellung Dortmunds ist gerade zu Ende gegangen. Der Chef von Phoenix des Lumières nennt nun die abschließende Besucherzahl.
530.000 Menschen haben laut Renaud Derbin die Schau mit an die Wände projizierten Werken und Bildern von Gustav Klimt und Friedensreich Hundertwasser gesehen. „Sogar in etwas weniger als einem Jahr“, sagt Derbin, der Direktor von Phoenix des Lumières in Dortmund.
Ende Januar 2023 war das französische Kultur-Unternehmen „Culturespace“ mit einem in vielen Städten weltweit erprobten Konzept in die ehemalige Phoenixhalle auf dem Phoenix-West-Gelände in Hörde gezogen. Zuvor war hier die Warsteiner Music Hall ansässig, eine Konzerthalle für bis zu 3500 Menschen.
Mit der Pandemie brach das Geschäft ein. 2022 fiel die Entscheidung, die Halle an Phoenix des Lumières zu vermieten.
„Begeistert vom Erlebnis“
Das Publikum in Dortmund und in der Region scheint das außerordentlich zu schätzen. „Selbstverständlich haben auch wir immer wieder Leute, die nicht unbedingt zu 100 Prozent zufrieden sind. Aber die absolute Mehrheit war begeistert von unserem Programm und von dem Erlebnis dahinter“, sagt Renaud Derbin von „Culturespace“.
Über 200.000 seit Oktober
Die Zahl von 530.000 Besucherinnen und Besuchern ist durchaus bemerkenswert. Denn im Oktober hatte Derbin bereits eine Zwischenbilanz gezogen und Rekordzahlen vermeldet. Auf dem Stand von damals sprach er von 300.000 Besuchern.
Seitdem sind in drei Monaten also nochmal 230.000 hinzugekommen. Vor allem der Dezember war stark frequentiert. Bis zu 6000 Menschen kamen in der Spitze innerhalb eines Öffnungstages nach Hörde.
Direktor Renaud Derbin sagt: „Wir sind auch sehr stolz darauf, dass wir immer mehr Schulgruppen zu uns bringen durften und dass zum Beispiel kleine Kinder sich auch für Kunst begeistern konnten.“
Am 26. Januar startet in der Halle auf Phoenix-West eine neue Ausstellung. Die Kunst von Salvador Dalí und die Architektur Antoni Gaudís stehen dann im Mittelpunkt.
Erfolgreiches Jahr im U-Turm
Phoenix des Lumières mit seinem besonderen digitalen und erlebnisorientierten Ansatz steht bei den Besucherzahlen damit an der Spitze der Dortmunder Museen. Aber es reiht sich ein in sehr erfolgreiches Jahr für diese Form von Kultur in der Stadt.
Erst Anfang Januar hatte die Stadtverwaltung die Besucherzahlen für die städtischen Museen vorgestellt. Das Dortmunder U hat demnach im Jahr 2023 die Marke von 200.000 Besuchen geknackt. Im Vorjahr waren rund 150.000 gekommen.
Beliebtes Naturmuseum
„Auch die anderen städtischen Museen freuen sich über höheren Zulauf“, schreibt die Stadt Dortmund in einer am 2. Januar veröffentlichen Jahresbilanz. In Summe haben sie den Angaben zufolge noch einmal weitere 200.000 Gäste angezogen. Das Naturmuseum sticht dabei mit 120.000 Besucherinnen und Besuchern heraus. Der Hartware MedienKunstVerein (HMKV) meldet einen „Rekord“ mit fast 31.000 Besuchen.
Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte zog mit seiner neuen Sammlungspräsentation „Remix“ mehr als 40.000 Menschen im Jahr 2023 an. Beliebt seien auch die weiteren städtischen Museen: das Kindermuseum Adlerturm, das Hoesch-Museum, das Westfälische Schulmuseum, der „schauraum: comic + cartoon“ sowie das Brauerei-Museum.
Die Zahlen aus Dezember sind in die Berechnung noch nicht mit einbezogen.
Weitere Museen in Dortmund
Die Dasa Arbeitswelt Ausstellung hatte zuletzt ebenfalls Zahlen für 2023 veröffentlicht: 193.000 Menschen kamen in die interaktive Ausstellung in Dorstfeld. Das LWL-Museum Zeche Zollern verzeichnete eigenen Angeben zufolge rund 104.000 Gäste. Das sind deutlich mehr als in den von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahren (2022: 75.000; 2021: 31.000).
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