
© Verena Halten
Schrotträder im Kreuz- und Klinikviertel nicht entsorgt - Anwohner ärgern sich
Kreuz- und Klinikviertel
Herrenlosen Drahteseln hatte die Stadt Ende 2018 den Kampf angesagt. Doch die Aktion verpuffte zum Teil, Räder wurden nicht entsorgt. Anwohner im Klinik- und Kreuzviertel ärgern sich.
Eigentlich sollte die Geschichte der Schrotträder in Dortmund ein Ende finden. Das teilte das Tiefbauamt der Stadt Dortmund im September 2018 mit (wir berichteten). Seitdem sollen verwahrloste und zurückgelassene Drahtesel im Raum Dortmund durch die Stadt eingesammelt und nach sechs Monaten entsorgt werden.
Doch wie wollte man dabei vorgehen? Erst sollten die verwahrlosten Räder, die vielerorts in Dortmund Fahrradständer, Gehwege und mehr blockieren oder als Mülleimer zweckentfremdet werden, mit einem Aufkleber markiert werden. Das ist bisher auch im Kreuzviertel mehrfach geschehen. Dann würde man warten, teilte man im September 2018 mit: drei Wochen. In dieser Zeit habe der Besitzer die Möglichkeit, zu reagieren - etwa, indem er sein Rad aus dem städtischen Raum entfernt.

Die Aufkleber sind zum Teil nur noch sehr schwer lesbar. Dieser hier stammt vom 3. Dezember 2018. © Verena Halten
„Das war es aber scheinbar auch schon“, teilte uns nun ein Anwohner des Kreuzviertels mit. Denn die Freude über das Vorgehen der Stadt währte hier nicht lange: „Die Räder werden gekennzeichnet, aber nicht eingesammelt und entsorgt.“
Gekennzeichnet und vergessen?
Ein Fakt: Allein auf der Sonnenstraße und der Lindenstraße, jeweils nur wenige hundert Meter und teilweise in Sichtweite zueinander, finden sich drei verwahrloste Räder. Gekennzeichnet wurden diese zum Teil bereits im Dezember 2018. Weitere Fahrradräder sollen sich nach Hinweisen von Anwohnern unter anderem in der Hüttemannstraße im Klinikviertel befinden. Nur auf den wenigsten Rädern ist das Datum der Kennzeichnung noch lesbar. Auf manchen scheint niemals eines vermerkt worden zu sein. Übergreifend sind die orangefarbenen Zettel beschädigt, ausgebleicht oder verwaschen.
„Das kann doch nicht Sinn und Zweck dieser Sache sein. Hier sammeln sich bereits neue Räder und die alten werden nicht abgeholt“, sagt Maria Wells und fügt hinzu: „Das wirkt gewollt und nicht gekonnt.“ Das findet auch Siglinde Rahm. Ein guter Ansatz sei das Vorhaben der Stadt ja, aber man müsse so etwas „nicht nur beginnen, sondern auch durchziehen.“ Trotzdem bleibt sie aber zuversichtlich:„Vielleicht wurden diese Räder ja auch nur vergessen?“

Dieses Rad stehe schon verdammt lange in der Sonnenstraße, teilten Anwohner mit: Wie lange schon, das wissen sie nicht mehr. © Verena Halten
Ob das der Fall ist, oder welche Gründe es sonst haben könnte, dass die gekennzeichneten Räder im Kreuz- und Klinikviertel nicht wie angekündigt nach rund drei Wochen eingesammelt wurden, das haben wir bei der Stadt Dortmund angefragt. Bisher liegen uns leider noch keine Antworten vor.