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Energiecampus: Politiker fordern Ertüchtigung des Mooskamps
Internationale Gartenausstellung
An der Huckarder Nordgrenze soll zur Internationalen Gartenausstellung ein Energiecampus entstehen. Die Planungen beschäftigt auch die Politik. Denn der Verkehr fließt durch Nette.
Der geplante Energiecampus an der Emscherallee im nördlichen Huckarde ist integraler Bestandtteil der Internationalen Gartenausstellung 2027. Zusammen mit dem Grünanger und den Schaugärten bildet er den nördlichen Bereich der eintrittspflichtigen IGA-“Zukunftsgärten“.
Um die Planungen voranzutreiben müssen der gültige Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan (Hu127) aufgestellt werden. Bislang ist der Bereich nördlich der Kokerei Hansa als Gewerbegebiet ausgewiesen. Für die künftige Nutzung muss zumindest der östliche Teil mit den IGA-Schaugärten als Grün- und Freifläche ausgewiesen werden.
Planungen reichen auf Mengeder Gebiet
Nach der Gartenschau soll das Areal eine öffentliche, eintrittsfreie Parkanlage werden. Die gesamte Planung gehört zum Projekt „Emscher-Nordwärts“, das eine langfristige Entwicklung des gesamten Grünzugs von der Rheinischen Straße im Süden bis zum Hochwasser-Rückhaltebecken an der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel im Norden vorsieht.
Der Energiecampus und der geplante Grünanger liegen quasi auf halber Strecke: zwischen Emscherallee im Westen, der Köln-Mindener Bahnlinie im Osten, dem Industriemuseum Kokerei Hansa im Süden und der Güterumgehungsbahn im Norden. In die Planung einbezogen ist das Nahverkehrsmuseum Bahnhof Mooskamp – der nördliche IGA-Eingang.
Vor allem hinsichtlich der Verkehrsführung ist aber der Stadtteil Nette betroffen. Deswegen war der Energiecampus im März auch Thema in der Mengeder Bezirksvertretung.
Politiker haben klare Forderungen
Die derzeitige Planung sieht eine Anbindung des Energiecampus an die Emscherallee nur in deren nördlicher Fahrtrichtung vor. Von der Schnellstraße sollen Fahrzeuge rechts auf den Campus abbiegen können, vom Campus ebenfalls nur rechts herum auf die Emscherallee. In Richtung Süden, also Huckarde, sollen die Autos durch die Straße Mooskamp fahren.
Und vor allem mit diesem Punkt der Verwaltungsvorlage haben die Mengeder Politiker klare Forderungen. Im Blickpunkt: der Mooskamp. „Das ist wohl das Waltroper Modell“, ätzte Jürgen Utecht (Grüne) und verglich die Planung mit der des Industriegebiets Im Dicken Dören. „Da passiert was an der Grenze und der Nachbar kann zusehen.“

In Richtung Niedernette soll eine Durchfahrt unmöglich sein: Schon jetzt sind der Mooskamp und die Brücke über die Bahn marode. © Uwe von Schirp
Der Mooskamp müsse ertüchtigt werden, lautet eine der Bedingungen, die die Bezirksvertretung an die Zustimmung zu der Vorlage knüpft. Zudem müsse ausgeschlossen sein, dass Fahrzeuge durch den Mooskamp eine Abkürzung durch Niedernette zur Ellinghauser Straße nehmen.
Zudem wünschen die Politiker Verbesserungen für Radfahrer. Im Bereich Buschstraße/Zufahrt zum Energiecampus müsse eine vernünftige und sichere Querung der Emscherallee in Richtung Nette und Westerfilde eingerichtet werden.
Geboren 1964. Dortmunder. Interessiert an Politik, Sport, Kultur, Lokalgeschichte. Nach Wanderjahren verwurzelt im Nordwesten. Schätzt die Menschen, ihre Geschichten und ihre klare Sprache. Erreichbar unter uwe.von-schirp@ruhrnachrichten.de.
