Mit Spielfirmen wie „Kobold Press“ und „Pegasus Spiele“ hat der Illustrator Florian Stitz schon zusammengearbeitet. Spiele wie „das Schwarze Auge“, „Pathfinder“ oder „Splittermond“ sind mit seinen fantasievollen Bildern geschmückt.
Seit zwanzig Jahren arbeitet er selbstständig als Illustrator. Seine Bilder entstehen im eigenen Atelier in Huckarde. Zuerst entsteht eine Bleistift-Skizze. Mit Acryl-Farbe wird das Motiv dann ausgearbeitet. „Ich arbeite noch auf die traditionelle Art“, sagt der 45-Jährige.
Werke entstehen „traditionell"
Anfangs aber versuchte er seine Illustrationen digital zu entwerfen, er merkte aber schnell, dass er damit nicht zufrieden ist. „Meine Vorbilder haben alle noch traditionell gearbeitet. Digital habe ich nicht dasselbe Ergebnis hinbekommen“, erklärt er. Zudem macht ihm das klassische Malen mit Stiften mehr Spaß.
Stitz arbeitet auch mit amerikanischen Firmen zusammen.
„Meine Bilder gehen nach Australien, Kanada, Kalifornien.“ Teilweise sind auch Privatpersonen an den Originalwerken des Künstlers interessiert.
„Irgendwo in Kalifornien hängt jetzt ein Bild von mir“, so der Familienvater.

Für 200 Euro erstellt Stitz Zeichnungen von fantasievoll gestalteten Figuren.
Einen bis eineinhalb Arbeitstage braucht er, um so eine Zeichnung fertigzustellen.
Soll im Hintergrund der Figur noch eine Szenerie sein, beträgt die Arbeitszeit etwa zwei bis drei Arbeitstage.
Größere Werke wie Buch- oder Spielcover erstellt er in einer Woche. 800 Euro kostet eine solche Arbeit von Stitz. Einen Druck eines seiner Bilder kann man aber schon für zehn Euro erhalten. Diese verkauft er auf Messen, plant aber auch einen Online-Shop einzurichten. „Man wird damit natürlich nicht reich“, sagt der Illustrator.

Gemalt seit früher Kindheit
Für ihn war schon immer klar, dass er diesen beruflichen Weg gehen will und wird und seine große Leidenschaft zum Beruf macht. „Ich wusste relativ früh, wo es hingehen soll“, erklärt er.
Wäre es mit der Malerei nichts geworden, hätte er wohl etwas Wissenschaftliches gemacht. Geschichte und Archäologie hätten ihn auch interessiert. Das Talent zum Malen hat Florian Stitz wohl geerbt. „Mein Urgroßvater hat schon gemalt, meine Oma auch. Sie wurde 100 und hat bis sie 95 Jahre alt war noch gemalt“, erinnert er sich.

„Meine Mutter hatte dann eine Werbeagentur. Bei ihr ging es dann eher in Richtung Design.“ Stitz malt schon seit seiner Kindheit. „Ich habe schon gemalt, seit ich einen Stift halten konnte.“ Seine Mutter fördert seine Begabung. „Wenn ich aus dem Kindergarten kam, dann habe ich einen Stift und ein Papier bekommen und dann war gut.“
Damals stößt sein Talent aber nicht nur auf positives Feedback. „Ich bin oft mit meinen Lehrern aneinander geraten, weil ich meine Hefte voll gekritzelt habe“, erklärt er und schmunzelt.
Studium in Münster
Als ein damaliger Mitschüler schließlich mit dem Rollenspiel „Das Schwarze Auge“ ankommt, für das Stitz heute auch malt, wird seine Liebe für den Fantasy-Stil geboren.
Später beginnt Florian Stitz ein Illustration-Studium an der Universität Münster. Nach acht Semestern bricht er dieses aber ab. Damals hat er auch schon erste Aufträge. „Manchmal ist es schon doof, wenn man als Bildungsgrad nur das Abitur angeben kann“, sagt Stitz.
In seinem Bereich sei ein abgeschlossenes Studium aber keine Voraussetzung für Erfolg und auch kein Garant dafür. „Wenn ich meinen Job nicht kann, dann nützt mir auch ein Diplom nichts“, so Stitz. „Für mein Ego hätte ich es aber gerne durchgezogen.“
Aller Anfang ist schwer
Stitz Einstieg in das Berufsleben als selbstständiger Illustrator ist schwer. Er stellt sich bei verschiedenen Verlagen und auf Messen vor. „Ich habe Klinken geputzt. Ich bin von Verlag zu Verlag gerannt.“ Heute ist er in der Szene aber etabliert. „Aktuell bin ich bekannt genug, dass die Leute auf mich zukommen.“
Einige Träume hat sich Stitz als Illustrator schon erfüllt. So waren seine Werke in der Zeitschrift des Spiels „Warhammer“ drin. „Ich habe das als Teenager schon gespielt“ erinnert er sich. „Der kleine Junge in einem ist dann stolz.“
Andere Träume möchte er sich noch erfüllen. „Ich denke, man kann Magic schon als den Olymp bezeichnen.“ Für das Fantasy-Kartenspiel würde Stitz gerne mal Bilder illustrieren.
Ein Job der Spaß macht
Die Kinder des Künstlers zeigen auch schon Mal-Talent. „Meine Kinder sind auch schon voll dabei. Ich sage ihnen immer, dass sie besser sind, als ich in ihrem Alter.“ Empfehlen würde er seinen Kindern auch eine ihrer Leidenschaften zum Beruf zu machen. „Finanzielle Sicherheit ist schon wichtig, aber ich würde meinen Kindern trotzdem raten, dass sie sich einen Job suchen sollen, der ihnen Spaß macht.“ Für Stitz hat das auf jeden Fall funktioniert.