„Aggressiver Hund“: Polizei schießt mit Elektrotaser auf Rottweiler
Polizeieinsatz
Die Polizei in Dortmund hat einen Elektrotaser gegen einen Hund eingesetzt. Der Einsatz sei laut Polizei nötig gewesen, um einen bevorstehenden Angriff abzuwehren. Ein Schuss reichte aber nicht.

Polizisten haben einen Elektroschocker gegen einen Rottweiler eingesetzt. Das Tier soll auf die Beamten losgestürmt sein. © picture alliance / dpa
Mit einem Elektrotaser hat die Polizei in Dortmund auf einen Hund geschossen. Das Tier sei aggressiv gewesen und sei bei einem Einsatz auf die Beamten zugestürmt, heißt es in einer Mitteilung der Polizei am Sonntag. Erst ein zweiter Schuss habe dazu geführt, dass das Tier handlungsunfähig war.
Die Polizisten waren zu einer Wohnung an der Imigstraße in Brechten gerufen worden. Dort sollte es Streitigkeiten gegeben haben. Laut Polizeibericht trafen die Polizisten auf eine drei Personen. Nach mehrfachem Klingeln betraten die Einsatzkräfte das Wohnhaus.
Lautes Hundegebell in der Wohnung
Aus der Wohnung nahmen sie lautes Hundegebell wahr. Vor der Tür wiesen sich die Beamten mehrfach als Polizisten aus und gaben sich zusätzlich als solche zu erkennen. Den Aufforderungen, die Tür zu öffnen und den offensichtlich aggressiven Hund zu beruhigen oder zu separieren, sei der 36-jährige Wohnungsinhaber nicht nachgekommen.
Stattdessen öffnete sich plötzlich die Wohnungstür und ein ausgewachsener Rottweiler stürmte in bellender und knurrender Weise auf die Polizeibeamten zu. Der Dortmunder habe seinen Hund weder zurückgerufen noch versucht, den Angriff seines Tieres zu unterbinden.
Einer der Beamten setzte daraufhin das DEIG, einen so genannten Taser, in Richtung des Hundes ein. Da weder eine Wirkung eintrat, noch ein Trefferbild ersichtlich war, schoss der Polizist ein zweites Mal. „Dieser führte letztlich zur gewünschten Handlungsunfähigkeit des Hundes und wehrte den Angriff erfolgreich ab“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Hundebesitzer war alkoholisiert
Der augenscheinlich alkoholisierte 36-Jährige sei dann ebenfalls auf die Polizisten zugerannt. Seinen bevorstehenden Angriff habe man durch körperliche Gewalt unterbinden können.
Die Einsatzkräfte nahmen ihn fest und brachten ihn in das Polizeigewahrsam. Bekannte betreuten unterdessen den sichtbar verängstigten Rottweiler. Eine ärztliche Begutachtung des Tieres lehnte der Halter ab. Er blieb in der Obhut der Bekannten.
Den 36-Jährigen erwartetet hingegen ein Strafverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung sowie des tätlichen Angriffs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
Modellversuch für Elektroschocker in Dortmund
In Dortmund läuft aktuell ein Modellversuch für den Einsatz solcher Taser. Die Waffen, mit denen Elektroden verschossen werden können, die dem Ziel einen lähmenden Elektroschock versetzen, gelten als mildere Alternative zum Einsatz einer Schusswaffe. Ihr Einsatz gilt aber als umstritten.
Auch in Düsseldorf ist es nach Berichten der Deutschen Presse-Agentur zu einem Tasereinsatz gekommen. Ein junger Mann drohte laut Polizeiangaben am Samstagabend damit, sich in der Nähe des amerikanischen Generalkonsulats selbst zu töten. Durch die Elektroden sei der Mann kurz handlungsunfähig gewesen. Er kam den Angaben zufolge unverletzt in eine psychiatrische Klinik.
Innenminister äußert sich zu Einsätzen
Damit sind an diesem Wochenende Elektroschocker erstmalig in Nordrhein-Westfalen eingesetzt worden. Anlass für Innenminister Herbert Reul, zu den Einsätzen Stellung zu nehmen. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte er: Am liebsten wäre mir gewesen, unsere Polizistinnen und Polizisten hätten den Taser nie einsetzen müssen. Doch schon zu Beginn der Testphase zeigt sich, dass es Situationen gibt, in denen sich die Stärken dieses zusätzlichen Einsatzmittels zeigen“.
Mit Material von dpa.