Elektroauto war "echtes Vergnügen"

Autotest

Eine Woche lang hat Ulrich Heinemann im Rahmen der RN-Aktion "Mobilität der Zukunft" den Opel Ampera ePionier getest. Sein Resumee: "Das war ein Erlebnis!" Es fiel ihm ein bisschen schwer, den elektrisch angetriebenen Wagen an Opel Ebbinghaus zurückgeben.

von Von Bettina Kiwitt

, 04.05.2012, 18:50 Uhr / Lesedauer: 2 min
<p>Vor einer Woche übergab Detlev Saemann (l.) von Opel Ebbinghaus den Opel Ampera an Ulrich Heinemann. <p></p> RN-Archiv Kiwitt</p>

<p>Vor einer Woche übergab Detlev Saemann (l.) von Opel Ebbinghaus den Opel Ampera an Ulrich Heinemann. <p></p> RN-Archiv Kiwitt</p>

"Das wird eine Umstellung, wenn ich jetzt in meinen Opel Astra steigen muss", sagte der 51-Jährige mit Wehmut. Bei dem Ampera sei nur ein leichtes Reifenrollen zu hören gewesen, keine Motorgeräusche, nichts. Darum musste Heinemann auch mehrmals den Personenwarner, eine Art leiser Hupe, betätigen, weil Passanten und Fahrradfahrer das fast geräuschlose Auto sonst nicht gehört hätten.

Interessant sei das Auto insbesondere für den Stadtverkehr. "Bei mir sind dies 90 Prozent aller Fahrten", so Heinemann. Die Reichweite im Elektrobetrieb liege bei normaler Fahrweise bei 60 Kilometern.Aufladesituaion im öffentlichen Bereich unbefriedigend Ein vollständiger Ladevorgang dauere etwa fünf Stunden. Heinemann hat dafür seine Garage mit Steckdose genutzt. Für Leute ohne eigene Garage sei das Aufladen schwieriger. Denn die Aufladesituation im öffentlichen Bereich ist aus seiner Sicht noch unbefriedigend. Es gebe in Dortmund zwar 75 Stromsäulen, vor allem von RWE und DEW, drei befinden sich in SBB-Parkhäusern. "Die RWE-Stationen können aber nur genutzt werden, wenn man mit RWE einen speziellen Vertrag geschlossen hat. Hinzu kommt, dass die meisten Säulen nicht mit dem 220-V-Schukostecker des Ampera zu nutzen sind, sondern ein Adapter erforderlich ist." Die speziellen Aufladeparkplätze für Elektroautos in der Stadt seien bei seinem Test in allen Fällen von normalen PKW belegt gewesen.

Große Reichweite

Bei der Reichweite des Ampera müsse man sich anders als bei anderen Elektrofahrzeugen keine Sorgen machen, meint Heinemann. Sobald die Batterie leer sei, sei ein kaum wahrnehmbares leises, gleichmäßiges Brummen zu vernehmen. Der Verbrennungsmotor hat sich dann kaum merklich zugeschaltet und lädt den Elekromotor nach, so dass man weitere 500 Kilometer schaffen könne, ohne eine Steckdose oder Tankstelle anfahren zu müssen. "Apropos Tankstelle: Im Ampera ist es ein gutes Gefühl, an den Tankstellen vorbeizufahren, ohne sich Gedanken über steigende Spritpreise machen zu müssen."

Der Kriminalbeamte bei der Polizei Dortmund hat ausgerechnet, dass er für die 300 km, die er mit Elektroantrieb gefahren ist, rund 52 Kilowattstunden Strom verbraucht; das entspricht rund 11,50 Euro. Darüber hinaus hat er zehn Liter Superbenzin verbraucht, macht 17 Euro.

Der Ampera habe viele neugierige Blicke auf sich gezogen. "Oftmals wurde ich auf dem Parkplatz angesprochen, wie sich das Elektroauto fährt, und viele Nachbarn und Freunde wollten mitfahren."

Problem: Der Preis

Heinemanns Fazit: "Ich bin schon viele verschiedene Autos gefahren, aber das war eindeutig das Beste. Lautlose, umweltfreundliche Fortbewegung in Verbindung mit tollem Design und kräftiger Beschleunigung machen die Fahrt im Ampera zu einem echten Vergnügen. Wenn nicht der hohe Anschaffungspreis von 48 000 Euro wäre, würde ich den Ampera sofort kaufen. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Technik durchsetzt und die Produktion höherer Stückzahlen zu erschwinglichen Elektrostadtflitzern führt."

Dortmund am Abend

Täglich um 18:30 Uhr berichten unsere Redakteure für Sie im Newsletter Über die wichtigsten Ereignisse des Tages.

Lesen Sie jetzt