Nach Volksbank-Rückzug im Dortmunder Süden Neuer Mieter ist ein alter Bekannter

Nach Volksbank-Rückzug: Neuer Mieter am Markt ist ein alter Bekannter
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Seit 2022 ist die Volksbank in Wellinghofen Geschichte. Die Filiale direkt am Marktplatz steht leer. Eingezogen sind inzwischen die Handwerker – denn es gibt einen neuen Mieter. Elektro Weichert zieht in die ehemaligen Räume der Bank.

Das Fachgeschäft ist schon jetzt am Markt vertreten. Uli Weichert und seine insgesamt acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ziehen nun auf die andere Seite des Marktes. Sie setzen damit ein Zeichen für den Stadtteil. Weichert und sein Team vergrößern sich deutlich: von jetzt 85 Quadratmeter auf dann 213 Quadratmeter.

Marktplatz Wellinghofen
Am Wellinghofer Markt gibt es Veränderungen: Elektro Weichert zieht in die Räume der ehemaligen Volksbank (im Hintergrund links). © Britta Linnhoff

Seit 2009 in Wellinghofen

Inhaber Uli Weichert startet noch einmal richtig durch. Seit 2009 ist er mit seinem Fachgeschäft im Ort vertreten. „Mitten in der Bankenkrise war das“, erinnert er sich. „Die Leute haben gesagt: ‚Du bist verrückt‘.“ Aber sein Mut wurde belohnt.

Nun folgt also der nächste Schritt mit 63 Jahren. Uli Weichert hat erst einmal einen Vertrag als Untermieter der Volksbank, weil deren Vertrag noch bis Ende 2024 läuft. Danach gehe es für ihn als eigentlicher Mieter weiter. Das Gebäude ist in Privatbesitz.

Elektro Weichert in Dortmund
Uli Weichert in den neuen Räumen, in denen gerade der Schreiner noch jede Menge Arbeit hat. © Britta Linnhoff

Wann genau die Firma ins neue Domizil umzieht, ist noch nicht klar. „Unser Ziel war der 2. Mai“, berichtet Uli Weichert. „Aber das werden wir nicht halten können. Obwohl wir es sogar schaffen würden.“ Denn damit sich die Räume von einer Bank in ein Fachgeschäft verwandeln können, brauche es eine Nutzungsänderung, die von der Stadt genehmigt werden müsse. Viel mehr als eine Eingangsbestätigung gebe es aber bisher nicht. „Und ans Telefon kriegen Sie keinen.“

Viel renovieren müssen Uli Weichert und sein Team indes nicht. Die Volksbank habe erst vor zwei Jahren die Räume saniert. Ein Schreiner ist bei der Arbeit, um die Räume einzurichten; alles andere übernehmen Weichert und sein Team selbst.

Eisdiele?

Und was geschieht nach dem Umzug mit den alten Räumlichkeiten von Elektro Weichert? „Es gibt ein paar lose Anfragen, aber mehr noch nicht“, sagt Uli Weichert. Wenn er sich etwas wünschen könnte, dann etwas, was dem Ort guttue: eine Eisdiele zum Beispiel oder eine Weinhandlung. Früher war hier auch die Volksbank Mieterin, außerdem gab es ein Bekleidungsgeschäft und einen Computerladen.

Und noch etwas täte dem Ortskern gut, findet er: eine Einbahnstraßenregelung für die schmale Straße, die um den Marktplatz herum führt. Nicht selten gehe hier nichts mehr. Die Einbahnstraßenregelung sei bereits lang beschlossene Sache, sagt Uli Weichert, die Bezirksvertretung habe zugestimmt. „Jetzt fehlt eigentlich nur jemand, der mit den entsprechenden Schildern vorbeikommt.“ Und, um es perfekt zu machen, könnte auch der Brunnen auf dem Markt nach den Jahren repariert werden.

Darauf hat Uli Weichert keinen Einfluss. Sein neues Geschäft aber soll schnellstmöglich öffnen. Die Vorfreude jedenfalls ist groß, bei dem Mann, der in den 1970er-Jahren bei Karstadt gelernt hat – damals, als es in Dortmund noch mehrere Karstadt-Häuser gab. Bevor er sich in Wellinghofen selbstständig machte, war er bei Küchen Neuhoff an der Märkischen Straße beschäftigt.

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