Archäologische Untersuchung Steht ein Neubaugebiet in Sölderholz auf der Kippe?

Archäologische Untersuchung: Steht ein Neubaugebiet auf der Kippe?
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Als die Pläne vor über zehn Jahren bekannt wurden, gab es nicht nur in der Tulpenstraße einen Aufschrei vieler Anwohnerinnen und Anwohner. Denn ein Teil des Feldes zwischen Sölder Waldstraße und Eichholzstraße sollte bebaut werden. Zudem wurden die Zufahrten für das neue Wohngebiet, drei an der Zahl, von der Tulpenstraße aus geplant. 2011 wurde der Bebauungsplan „Ap162 n“ aufgestellt, 2016 wurde er rechtskräftig.

Es folgten Proteste und Unterschriftensammlungen sowie Klagen von Anwohnern. Über die geplanten 64 Wohneinheiten, verteilt auf Ein- und Zweifamilienhäuser, mussten nun die Gerichte entscheiden. Doch um die Bebauung des Feldes in Sölderholz ist es lange Zeit ruhig geblieben. Auf Anfrage unserer Redaktion teilt die Stadt Dortmund nun den aktuellen Stand mit.

Ein Feld an der Tulpenstraße in Dortmund-Sölderholz soll bebaut werden.
Teile dieses Feldes sollen bebaut werden. Nun sorgen aber archäologische Untersuchungen für einen Aufschub. © Jörg Bauerfeld

Eisenzeitliche Siedlung

„Mit Urteilen des Oberverwaltungsgerichts NRW vom 26. März 2020 (bestätigt durch das Bundesverwaltungsgericht mit Beschluss vom 28. Oktober 2020 und durch das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen mit Beschluss vom 19. September 2023) wurden die Klagen zurückgewiesen, sodass aktuell die Erschließung der Fläche vorbereitet werden kann“, sagt Stadt-Pressesprecher Christian Schön.

Der Weg für eine Bebauung schien damit frei, doch dann grätschte die Geschichte dazwischen und sorgt zumindest vorerst für eine Verzögerung. „Aufgrund von Hinweisen auf eine eisenzeitliche Siedlung sind vor Baubeginn archäologische Untersuchungen auf dem Gelände erforderlich. Die Ausschreibung dieser Untersuchungen soll in Kürze erfolgen“, erklärt Christian Schön.

Wie lange die Bebauung aufgeschoben werden muss, hängt von den archäologischen Funden vor Ort ab. „Wenn es nach den ersten Untersuchungsergebnissen notwendig ist, werden sukzessive auch die anderen Flächen im Plangebiet untersucht. Sollten Bodendenkmäler im Plangebiet gefunden werden, müssen diese dokumentiert und geborgen werden“, sagt der Stadt-Pressesprecher.

Planungen laufen weiter

Doch damit sei der Bebauungsplan nicht vom Tisch. Ganz im Gegenteil: Während der Bodenuntersuchungen sollen die Planungen weitergeführt werden.

„Parallel zu den archäologischen Untersuchungen wird die Erschließungsplanung für das Baugebiet weiter ausgearbeitet. Dazu gehört sowohl die Ausführungsplanung für die öffentlichen Verkehrsflächen als auch die Planung der Entwässerungsanlagen“, erklärt Christian Schön.

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