Dortmund hat so viele Einwohner wie in den letzten 50 Jahren nicht mehr. Eine Bevölkerungszahl von 614.495 verzeichneten die städtischen Statistiker für Ende 2024. So viele waren es zuletzt 1972.
Damit setzt sich der Aufwärtstrend der letzten Jahre bei der Einwohner-Entwicklung fort. Gegenüber 2023 ist Bevölkerungszahl um über 2.400 gewachsen. Verantwortlich dafür sind die Zuzüge in die Stadt. Im vergangenen Jahr zogen 4.500 Menschen mehr nach Dortmund als aus Dortmund weg. Die Neu-Dortmunder kommen überwiegend aus anderen, weiter entfernten Städten Nordrhein-Westfalens (+3.100) und dem Ausland (+2.300). Auffallend ist, dass es besonders viele Zuzüge aus Sachsen-Anhalt gab - nämlich genau 200.
Allerdings: In der Statistik des Landes - maßgeblich unter anderem für finanzielle Zuweisungen an die Kommunen - liegt Dortmund noch immer knapp unter der 600.000-Einwohner-Grenze. Denn während die städtischen Statistiker ihre Daten auf die aktuelle Meldedatei stützen, legt das Land eine Modellrechnung auf Basis früherer Bevölkerungszählungen - dem sogenannten Zensus - zugrunde. Ein Verfahren, das die Vertreter der Kommunen nicht für das Richtige halten, wie Oberbürgermeister Thomas Westphal betont. Gemeinsam mit dem Städtetag als Vertretung der Kommunen dränge man daher auf eine Änderung des Verfahrens.
Online-Statistik mit vielen Details
Abseits dieser Differenzen liefert die neue städtische Online-Statistik unter dem Titel „Bevölkerung in Zahlen 2024“ viele interessante Details zur Struktur und Entwicklung der Dortmunder Einwohnerschaft.
So gibt es seit einigen Jahren einen Zuwachs an jungen Menschen. Das Durchschnittsalter ist von rund 44 Jahren vor zehn Jahren auf 43 Jahre gesunken. Dabei gibt es in der Stadt große Unterschiede: Die älteste Bevölkerung lebt mit durchschnittlich 47 Jahren in Aplerbeck, die jüngste mit 35 Jahren in der Innenstadt-Nord.
43 Prozent aller Dortmunder haben einen Migrationshintergrund. Auch hier liegt die Nordstadt vorn. Während hier 80,3 Prozent der Einwohner eine Zuwanderungsgeschichte haben, sind es in Aplerbeck nur 27,5 Prozent.

Der Großteil der Dortmunder Haushalt sind zwar Single-Haushalte (49,8 Prozent). Fast jeder fünfte Haushalt (19 Prozent) besteht allerdings aus einer Familie mit minderjährigen Kindern. Der größte Anteil an Familien lebt mit 25 Prozent in Scharnhorst, der geringste mit 13 Prozent in der Innenstadt-West.
Gebremst wird der Bevölkerungszuwachs weiterhin durch die Tatsache, dass mehr Menschen sterben als geboren werden. Immerhin: Während die Zahl der Neugeborenen in Dortmund mit 5.475 (2023: 5.465) nahezu konstant blieb, sank die Zahl der Gestorbenen 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht von 7675 auf 7.515.