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Angeguckt „wie eklige Tiere“ - Dortmunder über das Ende der Maskenpflicht
Einkaufen in Dortmund
Die Maskenpflicht ist seit dieser Woche aufgehoben - an den meisten Orten. Maske auf oder Maske ab? Das ist nun den Bürgern selbst überlassen. Das denken die Dortmunder über die Regelung.
Noch letzte Woche war es keine Frage: Beim Einkaufen im Supermarkt musste die Maske mit. Ab dieser Woche darf das nun jeder selbst entscheiden. Wie reagieren die Dortmunder auf die abgeschaffte Maskenpflicht? Wir haben auf unseren Kanälen bei Facebook und Instagram nachgefragt und knapp 70 Kommentare ausgewertet.
Schnell wird deutlich: Die Erleichterung überwiegt, aber eine eindeutige Haltung gibt es zu der Abschaffung der Maskenpflicht trotzdem nicht.
Manche fühlen sich verurteilt
Eine Nutzerin beschreibt ihr Einkaufserlebnis in der Stadt ohne Maske als befreiend. „Weg mit dem Fetzen“, kommentiert ein weiterer User. Ein Nutzer argumentiert, dass es keine Pflicht mehr gibt und er sie daher nicht mehr trägt. Eine andere Userin findet, Abstand halten würde ja genügen.
Andererseits schildern so einige Bürger, sie fühlten sich ohne Maske in Geschäften seltsam beäugt. Ein User erzählt, er habe Blicke bemerkt und wurde sogar von einem Kunden aufgefordert, seine Maske aufzusetzen. „Wie eklige Tiere“, seien die Leute ohne Maske im Geschäft angeschaut worden, so eine andere Nutzerin. Auch weitere User haben ähnliche Erfahrungen gemacht. „Jeder wie er möchte, aber diejenigen, die Maske tragen und sich ja eigentlich sicher fühlen sollten, wollen das anderen aufzwängen,“ so ein Nutzer. Ein weiterer Bürger schreibt, er wird in Zukunft Geschäfte meiden, die an der Maskenpflicht festhalten.
Es finden sich auch einige Nutzer, die es befürworten, dass nun jeder selbst entscheiden kann. „Schön wäre es aber, wenn beide Meinungen einfach akzeptiert werden könnten“, so eine Nutzerin.
Die Maske geht - die Sorge bleibt
Nun gibt es aber auch Bürger mit ganz anderen Meinungen, sie wollen die Maske weiterhin tragen. Einige machen sich große Sorgen. Eine Userin erzählt, sie gehöre zur Risikogruppe. Sie geht nur noch für das Nötigste in den Supermarkt, und zwar früh morgens, wenn es nicht voll ist. „Und trotzdem werde ich meine Maske tragen“, sagt sie. Nicht nur Kunden sorgen sich. „Furchtbar. Ich fühle mich so unwohl“, so eine Nutzerin, die wohl im Einzelhandel tätig ist. Eine weitere Userin hat kein Verständnis für den Wegfall der Maskenpflicht. Schließlich muss die Maske in Bus und Bahn ja weiterhin getragen werden. „Es ist doch ein Widerspruch in sich“, schreibt sie.
Für eine weitere Nutzerin ist allein der Wegfall der Pflicht noch lange kein Grund, die Maske nicht mehr zu tragen: „Es ist für mich vollkommen in Ordnung, meine Mitmenschen auch weiterhin durch das Tragen einer Maske zu schützen,“ schreibt sie. „Es gibt auch keine Pflicht, nach dem Gang zur Toilette die Hände zu waschen und ich mache es trotzdem“, so begründet sie ihre Entscheidung.
Wohl noch viele Kunden mit Maske
Einige Nutzer schildern, dass sie bisher nur wenige Leute ohne Masken in Geschäften gesehen haben. Für manche ist es auch noch ungewohnt. „Ich habe mich echt merkwürdig gefühlt“, erzählt eine Nutzerin. Eine weitere Nutzerin gibt zu, sie habe sich einfach nicht getraut. In einem Geschäft habe sie auch einen Hinweis gelesen, dass man dort weiterhin eine Maske tragen muss. Viele Kunden scheinen also noch nicht Gebrauch zu machen vom maskenfreien Einkaufen - doch ein User ist der Meinung, dass sich das bald ändern wird. „In ein paar Tagen wirst du kaum noch welche mit Maske sehen“, prophezeit er.
Jahrgang 2000. Seit 2021 als freie Mitarbeiterin neben ihrem Studium für die Lokalredaktion in Dortmund unterwegs. Liebt spannende Geschichten, das Ruhrgebiet und den Sommer.
