Rolf Hahn, Gerhard Hendler, Andrea Kessler und Susanne Meyer am Kanal in Deusen, wo vielleicht mal eine Fähre andocken wird. Das Papier-Boot hat ein Nachbarskind für Susanne Meyer gebastelt, als es von der Idee hörte. © Holger Bergmann

Dortmund-Ems-Kanal

Eine Fähre auf dem Kanal soll Verkehr in Deusen entlasten

Die Deusener lieben „ihren“ Kanal. Der Dortmund-Ems-Kanal ist das beliebteste Naherholungsgebiet. Die SPD in Deusen hat sich jetzt daran erinnert, dass der Kanal auch eine Wasserstraße ist.

Deusen

, 24.09.2020 / Lesedauer: 3 min

Die Idee ist alt. Schon 1928 konnte man Deusen vom Hafen aus mit einer Fähre erreichen. Und nach dem Zweiten Weltkrieg, als alle Brücken zerstört waren, brachten Fähren Passagiere von Ufer zu Ufer.

Warum gibt es eigentlich keine Fähre mehr auf dem Kanal? Diese Frage hat Susanne Meyer (SPD) in den vergangenen zwei Wochen vielen Menschen gestellt. Keiner hatte eine Antwort, denn „eigentlich finden alle die Idee toll“, so die Deusenerin.

Rolf Hahn (SPD), ehemaliges Ratsmitglied, findet die Idee toll, „Ich hatte in den Siebzigern schon mal mit den Stadtwerken darüber gesprochen, doch damals hat das keinen interessiert“.

Passend zur Modernisierung des Hafens

Gerhard Hendler, ebenfalls SPD, findet die Idee toll: „So eine Fähre könnte im Sommer die Straßen und Busse in Richtung Freibad entlasten“.

Uwe Büscher vom Vorstand der Hafenverwaltung hat Susanne Meyer bereits zu weiteren Gesprächen eingeladen. „Für den Hafen gibt es es große Modernisierungspläne“, sagt Susanne Meyer, „da wäre ein Fährverkehr vielleicht sogar ein besonderes Highlight“.

Haltepunkte unter Brücken

In den Augen der Ortspolitiker ist der Aufbau einer Nahverkehrslinie auf dem Kanal weniger umständlich, als man meinen könnte. „Auf den Kanal und den Hafen kommen große Umwälzungen zu“, sagt Gerhard Hendler. „Für die modernen Container-Schiffe müssen alle Brücken höher gelegt werden. Im Rahmen solcher Maßnahmen kann man auch kleine Anlegestellen bauen.“

Denn Haltepunkte kann es nach Meinung der Politiker nur an Brücken geben, damit Passagiere beide Ufer erreichen können. Die ersten Gedanken sehen einen Fährverkehr nur bis zur Stadtgrenze in Groppenbruch vor. „Aber wenn man mit Waltrop sprechen würde, die Linie weiterzuführen, da würde bestimmt keiner nein sagen“, meint Andrea Kessler.

Betrieb nur im Sommer

Sorge, dass sich so ein Fährbetrieb nicht rechnen könnte, gibt es bei Susanne Meyer nicht. Man könne die Fähre auf einen Sommerbetrieb beschränken, um vor allem für die Freibadbesucher da zu sein.

Sie rechnet aber auch damit, dass das Schiff sehr attraktiv für Ausflügler sein könnte, die einfach nur mal den Kanal entlang fahren möchten. „Mit einem Spezialtarif vielleicht“, so Susanne Meyer .

Und wie könnte das dazugehörige Schiff aussehen? Susanne Meyer denkt an ein Modell wie den Kaffeefahrt-Dampfer Santa Monika. „Wenn wir mit dem Ortsverein einen Ausflug machen, hält die Santa Monika auch immer in Deusen.“

Man muss jedes Ufer ansteuern können

Rolf Hahn dagegen meint: „Es würde auch ein viel kleineres Schiff reichen. Wichtig ist nur, dass es links und rechts Zugänge für Fußgänger hat, damit man jedes Ufer ansteuern kann“.

Ihn begeistert die Idee, weil sein Onkel nach dem Krieg selbst eine Fähre betrieb, um die Kumpel aus Deusen zur Zeche Hardenberg überzusetzen.

Vor zwei Wochen stand Susanne Meyer (SPD) mal wieder am Ufer des Kanals, als ihr die Idee kam. Die Heimatforscherin nahm am „Historischen Rundgang“ teil.

Fährverkehr mit einem privaten Anbieter

Dabei kam der sogenannte Motorbootverkehr zur Sprache, der 1928 auf dem Kanal von der Stadt Dortmund eingerichtet wurde, um bereits damals die Besucher des Hardenberg-Freibades zu transportieren.

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Die Ortspolitiker wollen die Idee nun in die Gremien tragen. Vor allem bei DSW21 will man Überzeugungsarbeit leisten. Denn das Unternehmen ist in Dortmund für den öffentlichen Nahverkehr verantwortlich.

„Man kann sich natürlich auch einen Fährverkehr durch einen privaten Anbieter vorstellen“, so Gerhard Hendler. Doch das werden erst die Gespräche zeigen.

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