
© Holger Bergmann
Weg ist plötzlich frei: Hier haben es Fußgänger und Radfahrer wieder komfortabel
Dellwiger Straße
Rund ein Jahr lang ist die Dellwiger Straße in Kirchlinde nicht mehr gepflegt worden, sagen die Anwohner. Inzwischen ist der Weg wieder frei – einen Wermutstropfen gibt es trotzdem.
Die Dellwiger Straße ist auf Lütgendortmunder Boden der Zuweg zum Schloss Dellwig und in der Regel gut gepflegt. Doch im weiteren Verlauf erreicht der am Dellwiger Bach entlang führende Weg Kirchlinde und wird dort wieder zu einer Wohnstraße. Dort sah es lange gar nicht so gepflegt aus.
„Ein Jahr lang ist an diesem Weg das Grün nicht mehr geschnitten worden“, berichtet Jürgen Weber. Der Rentner weiß das, weil er den Weg von seinem Balkon aus sehen kann. Das sei nicht nur hässlich, denn in den Augen der Anwohner bringe das auch Probleme mit sich.
1. Regenrückhaltebecken ist zugewachsen
Vor Jahren, so berichtet Anwohner Edgar Wilde, sei entlang des kombinierten Fuß- und Radweges ein Graben ausgebaggert worden, um das Regenwasser abzuleiten. „Der ist komplett zugewachsen“, erzählt Wilde.
Das Resultat: Das Wasser läuft bei Regenfällen jetzt über den Weg. In Kombination mit herbstlichem Laub und Pflanzenresten wird es so ziemlich rutschig. Außerdem fließt Regenwasser von einem angrenzenden Acker, der ein starkes Gefälle hat, über den Weg. „Da steht das Wasser“, sagt Jürgen Weber.
2. Pflanzenwuchs macht den Weg zur Gasse
Trotz des trockenen Sommers wuchern die Pflanzen entlang des Weges, im Naturschutzgebiet Dellwiger Bach mangelt es nicht an Feuchtigkeit. Aus einem rund zwei Meter breiten Weg wurde so eine kaum einen Meter breite Gasse.
Das ist zunächst einmal unbequem, denn bei den Pflanzen handelt es sich überwiegend um Brennnesseln. Es ist aber auch gefährlich, wenn sich Fußgänger und Radfahrer treffen. „Die Dellwiger Straße hat ein starkes Gefälle“, sagt Jürgen Weber, „die Radfahrer kommen mit Karacho an.“ Er habe schon mehrere Beinaheunfälle gesehen.
3. Feuchtes Laub ist eine Gefahr
Ohne Reinigung bleibt das Laub auf der Straße liegen, wird nass und rutschig – so weit, so bekannt. Die Anwohner nutzen selbst gern den Weg zum Spazierengehen und sorgen sich nicht nur um die Gesundheit anderer, sondern auch um ihre eigene.
Deshalb haben Jürgen Weber und Edgar Wilde schon mehrfach selbst Hand an den Besen gelegt und den Weg frei gefegt. „Aber wir können nicht den gesamten Weg sauber machen“, meint Wilde.
Graben wird zunächst nicht freigelegt
Die Anwohner haben schon mehrmals Mitarbeiter der Entsorgung Dortmund (EDG) darauf angesprochen, ohne Erfolg. Doch nach der Anfrage dieser Redaktion ging alles ganz schnell.

Kurz nach der Anfrage dieser Redaktion reinigte die EDG den Weg, schnitt das wuchernde Grün und legte den Wegesrand wieder frei. Allerdings noch nicht auf ganzer Länge. © Holger Bergmann
Ein Team der EDG schnitt nicht nur das Grün und reinigte die Fahrbahn, sondern legte auch die Wegränder und die Kanal-Öffnungen frei. Die Gelegenheit nutzte Jürgen Weber und sprach die Mitarbeiter an. Er fragte, ob denn auch der Graben wieder freigelegt würde. Doch so weit gingen Arbeiten nicht.
Dafür freuen sich die Anwohner der Dellwiger Straße wieder über einen Fuß- und Radweg in ursprünglicher Breite und mit sauberer Oberfläche.
Holger Bergmann ist seit 1994 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten im Dortmunder Westen unterweg und wird immer wieder aufs neue davon überrascht, wieviele spannende Geschichten direkt in der Nachbarschaft schlummern.
