
DSW 21 muss in Dortmund Verbindungen im Nahverkehr zusammenstreichen, weil Personal fehlt. Das Unternehmen kommt damit seinem Auftrag zeitweise nicht mehr nach, meint unser Autor. © Foto Schütze (Archiv)/Montage Guth
DSW21 streicht Busverbindungen in Dortmund: Das ist ein gefährliches Signal
Meinung
In Dortmund fallen ganze Buslinien weg, weil Personal fehlt. Das ist keine Kleinigkeit. Sondern ein deutlicher Hinweis darauf, dass zentrale Abläufe in dieser Stadt in Gefahr sind, meint unser Autor.
Zu viele Krankheitsfälle und Dauerbelastung bei Busfahrerinnen und Busfahrern: So begründet das stadteigene Dortmunder Nahverkehrsunternehmen DSW 21 einen ungewöhnlichen Schritt. Mehrere Busverbindungen werden für vorerst vier Wochen gestrichen, andere fahren seltener.
Betroffene müssen sich jetzt umstellen. Selbst wer als Nicht-Busfahrender im ersten Impuls noch mit den Schultern zuckt, wenn zwischen dörflichen Stadtteilen ein Bus weniger fährt, sollte sich kurz damit befassen, was da passiert.
Ein - zu einem erheblichen Anteil mit öffentlichem Geld unterstütztes - Unternehmen hat nicht mehr genug Personal, um seinen Auftrag zu erfüllen. Dabei geht es um Mobilität, einen Teil der Daseinsvorsorge für alle (!) Bürgerinnen und Bürger.
Rächt sich jetzt die mangelnde Perspektivplanung von DSW 21?
Die (nach-)pandemische Lage ist nur ein Teil der Ursache. Mehrere Dortmunder Busfahrerinnen und Busfahrer hatten zuletzt die mangelnde Personalplanung und Überlastung kritisiert. Sie werden nun bestätigt.
Dass DSW auf die Probleme von Mitarbeitenden reagiert, ist als Arbeitgeber eine richtige Entscheidung. Für die Kunden ist sie ein fatales Signal.
Lösen lässt sich das Problem sicher nicht durch ein bloßes „,Wir schauen mal, was in vier Wochen ist“. Personalplanung in Unternehmen muss nachhaltiger werden und darf nicht immer auf Kante genäht sein - nicht nur im Nahverkehr.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
