Weniger Stadtbahnen in Dortmund im Einsatz Darum streicht DSW21 vorübergehend Fahrten

Folgen von Tarifvertrag: Darum muss DSW21 vorübergehend Fahrten streichen
Lesezeit

Gute und schlechte Nachrichten halten sich beim angekündigten Fahrplanwechsel von DSW21, der seit dem 7. Januar gilt, die Waage. Auf der Linie U47 fahren mehr Zwei-Wagen-Züge, dafür gibt es zeitweise Kürzungen auf den Linien U43, U45 und U49. Da entfallen in weniger gefragten Zeiten bei der U43 sogenannte „Verstärkerfahrten“ und bei der U45 und U49 zeitweise die Verlängerung der Stammstrecken über den Hauptbahnhof hinaus bis Hafen oder Fredenbaum.

Von „betrieblichen Gründen“ ist in der Mitteilung von DSW21 die Rede. Dahinter steckt kein Mangel an Bahnen, sondern eine Änderung im Personalbereich: Der neue Tarifvertrag für das Fahrpersonal fordert seinen Tribut. Denn der Tarifabschluss vom vergangenen Jahr sieht sogenannte Entlastungstage für alle Mitarbeitenden von Verkehrsunternehmen vor. Für 2024 gibt es zwei, für 2025 drei und für 2026 vier zusätzliche Entlastungstage für Beschäftigte „in besonders stark beanspruchten Berufsgruppen“. Dazu gehören vor allem die Fahrerinnen und Fahrer.

Eine Mitarbeiterin von DSW21 sitzt am Steuer einer Stadtbahn in Dortmund.
DSW21 will weitere Stadtbahn-Fahrerinnen und -Fahrer einstellen. © Stephan Schütze (A)

„Die zusätzlichen Entlastungstage werden bei DSW21 grundsätzlich so verteilt, dass die Auswirkungen auf den Betrieb so gering wie möglich ausfallen“, erklärt DSW21-Sprecher Marc Wiegand auf Nachfrage. Im Bus-Bereich können die zusätzlichen Entlastungstage durch mehr Aufträge an Fremdunternehmer nahezu komplett aufgefangen werden.

Diese Möglichkeit besteht natürlich im Stadtbahn-Bereich nicht. Deshalb habe man sich auf „moderate Angebotseinschränkungen“ verständigt. Die sollen auch nur vorübergehend sein und im Laufe des Sommers zurückgenommen werden, kündigt Wiegand an.

Einstellungsoffensive läuft weiter

Voraussetzung ist, dass DSW21 zusätzliches Personal einstellen kann. Schon seit dem vergangenen Herbst läuft eine Einstellungsoffensive unter dem Motto „Mach dich und unsere Umwelt glücklich: mit einem Job bei uns“. Der große Aufwand trage bereits Früchte, berichtet Wiegand. So konnte das Verkehrsunternehmen im Laufe des vergangenen Jahres fast 120 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fahrdienst einstellen.

2025 soll die Einstellungsoffensive weitergehen. „Die Zahl der Neueinstellungen wird sich dann voraussichtlich sogar noch einmal erhöhen“, erklärt der DSW21-Sprecher. Man habe dazu bereits die Kapazitäten der betriebseigenen Fahrschule erhöht. Und falls nötig, will DSW21 auch für die Ausbildung zusätzlich einen externen Dienstleister ins Boot holen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel ist erstmals am 3. Januar 2025 erschienen.