Auch 8 Monate nach Einführung DSW21 gibt „Deutschlandticket“ noch immer auf alten Chipkarten heraus

Deutschlandticket: Keine neuen Karten, sondern recycelte für Neukunden
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Seit dem 1. Mai 2023 gibt es das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat. Die DSW21 spricht von einem „Verkaufsschlager“: 110.000 Fahrgäste nutzen das Deutschlandticket der DSW21 laut einer Pressemitteilung aktuell.

Eine Stichprobe zeigt, dass einige dieser Neukunden aber nicht das Deutschlandticket als Chipkarte bekommen, sondern eine Art „Provisorium“. So wirkt zumindest die Karte, die mal ein Ticket 1000 in Orange, ein anderes Mal ein Firmenticket in Grün oder ein Ticket 2000 in Blau ist. Hinten drauf ist dann das Wort „DeutschlandTicket“ gedruckt. Dazu gibt es einen grauen Überzieher, der das Design des Deutschlandtickets zumindest nachahmt.

Soll das so sein? Bekommt man irgendwann noch das „richtige“ Ticket? Diese Frage erreichte unsere Redaktion zuletzt mehrfach - denn das Provisorium wird nun schon seit rund acht Monaten immer weiter verteilt. DSW21-Sprecherin Britta Heydenbluth hat Antworten.

Die DSW21 spricht von Nachhaltigkeit

„Im Moment gibt es viele ‚Versionen‘“, sagt Britta Heydenbluth zum Deutschlandticket: „Man muss sich von dem Gedanken verabschieden“, so Heydenbluth, dass jeder mit einem Abo das graue, „echte“ Deutschlandticket bekomme. Stattdessen müsse DSW21 ein bisschen „recyceln“. Und das aus zwei Gründen:

Ein wichtiges Faktum seien die Lieferengpässe, die nach wie vor bestünden. Denn: Nicht nur das Dortmunder Verkehrsunternehmen hat anlässlich der Einführung des Deutschlandtickets passende Chipkarten bestellt. Sondern Dutzende Verkehrsunternehmen. Bundesweit. Das macht: eine ganze Menge Karten...

Zum anderen sei der DSW21 der Nachhaltigkeitsaspekt wichtig: Das Deutschlandticket ist monatlich kündbar. Es könnte also sein, dass ein Ticket nur für einen Monat im Gebrauch ist. „Oft bekommen wir die Karten nicht zurück“, sagt Heydenbluth.

Deshalb kommen auch Karten in anderen Designs zum Einsatz, die DSW21 noch vorrätig habe, oft auch aus zurückgegebenen Beständen: „Sonst müsste man die wegschmeißen. Das wäre aus Nachhaltigkeitsgründen nicht gut“, gibt die DSW21-Sprecherin zu bedenken. Also ist das „Provisorium“ gar keines? Im Grunde nicht. Sondern eben Recycling.

Wer in Dortmunds Stadtbahnen mit dem Deutschlandticket unterwegs ist, hat vielleicht ein Provisorium der kleinen Checkkarte dabei.
Wer in Dortmunds Stadtbahnen mit dem Deutschlandticket unterwegs ist, hat vielleicht ein Provisorium der kleinen Checkkarte dabei. © Stephan Schuetze

Datenschutz gewahrt

Die zuvor gespeicherten Daten auf den wiederverwendeten Tickets werden überschrieben, so Heydenbluth. Man brauche sich also keine Sorgen wegen des Datenschutzes zu machen.

Auch zukünftig wird die DSW21 andere Tickets rausgeben, die aber als Deutschlandticket gelten. Die Anzahl der Abonnentinnen und Abonnenten wird voraussichtlich zunehmen, wenn man sich die Zahlen anschaut.

„Seit der Einführung haben wir etwa 32.000 neue Abonnentinnen und Abonnenten dazu gewonnen“, so Andrea Engelke, Leiterin Marketing und Kundenmanagement. Hinzu kommen 16.000 Abos für das „Deutschlandticket Job“ und weitere 34.000 Nutzerinnen und Nutzer des „Deutschlandticket Schule“. Seit Dezember gibt es zudem das „Deutschlandticket Sozial“. Ab dem Sommersemester kommt dann noch das Deutschlandticket für Studierende.

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