Nächster Preis-Schock in Dortmund droht - diesmal beim Strom

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Nächster Preis-Schock in Dortmund droht - diesmal beim Strom

rnDSW-Chef warnt

Steigende Energiepreise belasten Verbraucher und Unternehmen. Neben Öl, Benzin und Gas prophezeit Dortmunds Stadtwerke-Chef Guntram Pehlke auch einen deutlichen Preisanstieg beim Strom.

Dortmund

, 07.04.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Guntram Pehlke sitzt gewissermaßen zwischen den Stühlen. Als Chef des Verkehrsunternehmens DSW21 leidet er selbst unter steigenden Kraftstoff- und Energiepreisen, als Chef des DSW-Konzerns - der sogenannten „21-Gruppe“ - und Aufsichtsrats-Mitglied bei Energieversorger DEW21 ist er selbst ein Mitspieler auf dem Energiemarkt.

In beiden Rollen blickt er nicht ohne Sorge auf die Entwicklung der Preise, die nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg in die Höhe getrieben werden. Und ein Ende ist für ihn nicht absehbar: „Strom wird exorbitant teurer“, prognostizierte Pehlke bei der Vorstellung der Bilanz für die „21-Gruppe“.

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Wann die Preiserhöhungen durchschlagen, ist noch offen. „Spätestens Mitte des Jahres wird man die steigenden Preise an die Kunden weitergeben müssten“, sagte Pehlke. Tatsächlich ist die Erhöhung der Strompreise ein schleichender Prozess, wie DEW-Sprecherin Jana-Larissa Marx erläutert.

Die Strompreise für die meisten Kunden seien 2021 zuletzt erhöht worden. Einige ältere Tarife seien aber auch zum 1.2.22 angepasst worden. Für Durchschnittsverbraucher steht damit eine Mehrbelastung von rund 69 Euro im Jahr an.

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Teurer geworden sind aber auch jetzt schon neue Tarife für Privat- und Geschäftskunden. „Bei Verträge mit Neukunden spiegelt sich das höhere Niveau auf dem Markt bereits wider“, erklärt die Unternehmenssprecherin. Nicht ausgeschlossen sei, dass auch für Bestandskunden die Tarife im Laufe des Jahres angepasst werden müssten.

Dabei gibt es auch eine große politische Einflussgröße. Etwa dreiviertel des Strompreises seien fixe Kosten, betont Guntrum Pehlke. Dazu gehörten etwa auch die EEG-Umlage, die CO2-Abgabe und Steuern. Abzuwarten bleibe deshalb, ob und wie die Zusagen der Bundesregierung Belastungen zu senken, eingelöst werden. „Es kommt jetzt auf die Entlastungsmaßnahmen an“, sagte Pehlke mit Blick auf mögliche preisdämpfende Faktoren.

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Für DSW21 ist die Energietochter DEW weiterhin wichtig als Geldquelle. 2021 führte DEW21 34,6 Millionen Euro aus Gewinnen an die Konzernmutter ab. Das trägt dazu bei, Verluste aus anderen Sparten - etwa im Verkehrsbereich - einigermaßen auszugleichen.

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