Macht sich die erhöhte Sichtbarkeit Drogen konsumierender Menschen in der City auch bei den Notfällen in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am Klinikum Mitte bemerkbar?
Genaue Zahlen liegen dem Klinikum dazu zwar nicht vor, Dr. Udo Schniedermeier, Leiter der ZNA, kann aber dennoch einen Eindruck vermitteln: „In den letzten Wochen gab es eine kleine Häufung bei Heroinüberdosierungen mit Überwachungspflicht.“ Dies könne ein Hinweis darauf sein, dass der Reinheitsgrad des Heroins nach oben schwanke.
Das kann für Abhängige gefährlich werden, die sich mit ihrer gewohnten Menge Heroin, plötzlich mehr Wirkstoff spritzen.
Insbesondere durch die Nähe zum Drogenkonsumraum und zur Innenstadt versorge man in der ZNA Mitte einige Patienten mit Drogenproblemen, sagt Schniedermeier. „Viele davon haben einen Mischkonsum, oft mit Alkohol, oft Heroin und Kokain zusammen.“
Notfälle wegen Crack?
Eine Häufung von Crack-Intoxikationen könne man nicht verzeichnen.
„Wir haben jedoch immer mal wieder Notfälle, die auf Unfälle mit Ammoniak zurückzuführen sind“, sagt Schniedermeier. Ammoniak wird gebraucht, um aus Kokain Crack zu kochen. Als starke Base verursache Ammoniak Nekrosen der Speiseröhre. Das heißt, Gewebe stirbt ab. Entzündungen können die Folge sein.
Das könne bis hin zur Perforation gehen, sagt Schniedermeier. Gemeint ist damit ein Durchbruch der Speiseröhre. Das kann tödlich verlaufen. Solche Fälle gebe es ein bis dreimal pro Jahr, sagt Schniedermeier.
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