Anwohner der Geschwister-Scholl-Straße kritisieren mehrere Problemlagen, die ihren Alltag erschweren. Eine davon ist die Drogenproblematik in der Innenstadt-Straße, die die Weißenburger Straße mit dem Wall verbindet. Auch der Polizei Dortmund sind Geschwister-Scholl-Straße und das unmittelbare Umfeld als Ort für den Handel mit Drogen bekannt, teilt die Behörde auf Anfrage mit.
„Wir erhalten Hinweise von Anwohnern und nutzen eigene Erkenntnisse immer wieder für Beobachtungen und Kontrollen“, teilt Polizeisprecher Peter Bandermann mit. So hätten Zeugen etwa im September 2023 den Anlass zu umfangreichen verdeckten Ermittlungen gegeben, die zu einer Wohnungsdurchsuchung in der benachbarten Weißenburger Straße geführt haben.
Dort seien Rauschgift, Medikamente, Potenzmittel, Parfüms, Handtaschen und rund 36.000 Euro Bargeld gelagert worden. Die Polizei habe die Substanzen und das Geld sichergestellt. Gegen einen Tatverdächtigen lag ein Haftbefehl vor. Gegen die insgesamt drei Tatverdächtigen Dortmund wurden damals weitere Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Kein Brennpunkt
Die Geschwister-Scholl-Straße ist kurz nach Beginn des „Präsenzkonzepts Fokus“, das Anfang September 2023 wegen der Drogenproblematik in der City ins Leben gerufen worden war, von der Polizei in die Kontrollen aufgenommen worden. Einsätze gab es dort bereits vorher schon.
„Im Vergleich zu anderen Orten, an denen in Dortmund mit Drogen gehandelt wird, fällt die Geschwister-Scholl-Straße auf, sie hebt sich jedoch nicht als Brennpunkt von diesen Orten ab“, sagt Polizeisprecher Bandermann. „Für die Polizei bleibt die Geschwister-Scholl-Straße weiter im Fokus, wie andere Straßen und Plätze auch.“
Dazu gehören sowohl verdeckte Ermittlungen als auch Beamte, die offen Präsenz zeigen, um den illegalen Handel mit Rauschgift zu unterbinden.
Verdeckte Ermittlungen
Bandermann nennt ein Beispiel vom 6. März 2024, bei dem diese Zahnräder ineinander gegriffen haben. Einem verdeckt arbeitenden Einsatztrupp sei an diesem Tag auf der Geschwister-Scholl-Straße und auf der Weißenburger Straße ein 18-Jähriger mit Wohnsitz in Dortmund aufgefallen, der mehrmals kurzzeitigen Kontakt zu Passanten hatte.
„Nachdem die Übergabe einer Tüte mit Betäubungsmitteln und Bargeld stattgefunden hatte, wurde der mutmaßliche Käufer in der Nähe des Hauptbahnhofs kontrolliert“, sagt Bandermann. Beim 29-jährigen Käufer hätte die Polizei acht kleine Tüten entdeckt. Die Polizei stellte Drogen, Bargeld und ein Mobiltelefon sicher.
Sobald man Zeugenhinweise zu Drogenhandel erhalte, treffe die Polizei Maßnahmen, um Tatverdächtige zu identifizieren, sagt Bandermann. „Nicht nur an der Geschwister-Scholl-Straße.“
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