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Dortmund: 23 Corona-Ausbrüche in Seniorenheimen – Stadt trotzdem entspannt
Omikron-Welle
In Dortmund hat es zuletzt mehrere Corona-Ausbrüche in Seniorenzentren gegeben – etwas daran ist laut Gesundheitsamt „sehr ungewöhnlich“. Dennoch sagt der Amtsleiter: „Die Hygienemaßnahmen funktionieren.“
Die Omikron-Welle rollt durch Dortmund – und offenbar schwappt sie auch in die Seniorenzentren. „Wir haben in 23 Pflegeeinrichtungen Ausbruchsgeschehen“, erläuterte Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken am Dienstag (1.2.), nachdem er durch seine Liste geschaut hatte. Die Größenordnung seien dabei ganz unterschiedlich.
Maximal seien 35 Menschen betroffen, im Minimal-Fall nur zwei. Weil es sich um eine heikle Umgebung handelt, um viele schützenswerte Beteiligte, wird aber auch das schon genau notiert. Die Gesamthöhe der Fälle sei dabei nicht ungewöhnlich, erklärte Renken.
Viele Einrichtungen betroffen, viele Impfdurchbrüche
„Die Anzahl haben wir immer so gehabt, aber sehr ungewöhnlich ist die Menge der Pflegeeinrichtungen.“ Hier zeige sich das, was man von vielen anderen Bereichen über Omikron wisse. Diese Variante des Coronavirus ist enorm ansteckend. „Wir sehen überall, dass es auch Impfdurchbrüche gibt“, bilanzierte Renken.
Allerdings: Zwar seien aktuell vier neue Ausbruchsgeschehen dabei. Es gehe also weiter. Aber es seien keine Häufungen, „wo man auch eine merklich hohe Sterblichkeit“ habe. Das war im Winter 2020/21 ganz anders. Seinerzeit waren die Corona-Ursprungsvariante und die Alpha-Mutation auf viele ungeimpfte und somit ungeschützte Senioren getroffen.
Mehr als 250 Tote in nur zwei Monaten
Zwischen Mitte November 2020 und Mitte Februar 2021 starben in Dortmund rund 170 Menschen ursächlich an Covid-19. Weitere 87 Gestorbene hatten zwar das Coronavirus im Körper – ihr Tod hatte nach Einschätzung der Stadt Dortmund aber andere Ursachen. Während der dritten Welle bis April 2021 stiegen die Zahlen ähnlich schnell.
Längst nicht alle Toten waren Bewohner von Pflegeeinrichtungen, viele jedoch schon. Und bei den meisten Gestorbenen handelte es sich um Über-70-Jährige.
Rückwirkend lässt sich also formulieren: Für sie kam ein Impfung zu spät.
„Es ist nicht zu verhindern, dass sich Menschen in den Einrichtungen anstecken“, formulierte Gesundheitsamtsleiter Renken nun: „Das muss man auch ganz klar so sagen.“ Dennoch sei die Situation eine andere.
„Hygienemaßnahmen in den Pflegeeinrichtungen funktionieren“
Extrem schwere und lebensbedrohliche Verläufe seien seltener. Und die Ausbreitung in den Einrichtungen geschehe zwar, aber nur selten: „Das zeigt, dass die Hygienemaßnahmen in den Pflegeeinrichtungen funktionieren“, findet Renken.
Auch in anderen sensiblen Bereich lassen sich Corona-Ansteckungen nicht komplett vermeiden. So habe es ja zuletzt auch sieben Ausbruchsgeschehen in den Dortmunder Krankenhäusern gegeben, befand Renken.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
