Tötungsdelikt in Dortmund
Drei Monate nach „Hinrichtung“ in der Nordstadt – Staatsanwaltschaft tappt im Dunkeln
Mit acht Schüssen wurde ein 32-jähriger Dortmunder Ende Mai in der Nordstadt erschossen. Drei Monate später fehlt der Staatsanwaltschaft weiterhin eine Spur zum Täter.
Gut drei Monate nach acht tödlichen Schüssen auf einen Familienvater in der Nordstadt gibt der Fall der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft in Dortmund noch immer ein Rätsel auf. In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai hatte ein weiterhin unbekannter Täter wohl auf sein Opfer gewartet.
Als der 32-jährige Familienvater sein Auto vor seiner Wohnung in der Hirtenstraßen parkte, fielen die Schüsse. Die ersten trafen den Dortmunder noch im Auto, weitere offenbar, als er aus dem Fahrzeug kroch. Das ergaben die Spurensicherung und die Obduktion.
Aufgrund des Tathergangs sprach Oberstaatsanwalt Carsten Dombert damals von einer „Hinrichtung“. Denn die Schüsse in das Auto „hätten ausgereicht, aber da wollte jemand sichergehen“.
Weiterhin fehlt den Ermittlern nach den Schüssen jede Spur
Der 32-Jährige starb einen Tag nach der Tat im Krankenhaus. „Der Umstand, dass ihm offensichtlich aufgelauert wurde, schließt ein Zufallsopfer aus“, lautete Domberts Einschätzung damals.
Die Polizei startete einen Zeugenaufruf. Gesucht wird nach einem Mann von etwa 35 Jahren und 1,85 Meter Größe. Er soll dunkle Hose und Hoodie, ein Basecap und einen Dreitagebart getragen haben. Doch weiterhin fehlen von ihm und der Tatwaffe jede Spur. Auch der Einsatz sogenannter Mantrailing-Hunde, die Spuren vermisster oder gesuchter Personen noch Tage später über weite Strecken verfolgen können, blieb erfolglos.
„Wir versuchen da irgendwie Fleisch dranzukriegen“
Auch drei Monate nach der Tat fehlen Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Hinweise auf ein Motiv und den Täter. „Die Ermittlungen laufen weiter, wir versuchen da irgendwie Fleisch dranzukriegen, aber gerade ist das ganz schwierig“, sagt Oberstaatsanwalt Carsten Dombert auf Anfrage. „Wir haben gerade überhaupt keinen Anhaltspunkt.“
Ermittlungen im Familien-, Freizeit und Arbeitsumfeld würden fortgeführt, seien aber bislang ergebnislos. Das Opfer ist mazedonischer Herkunft. Angesprochen auf einen möglichen rechtsextremistischen Anschlag wie bei der Mordserie des NSU, sagt Oberstaatsanwalt Dombert: „Die Kriminalpolizei ermittelt in alle Richtungen. Man darf sich vor nichts verschließen.“ Anhaltspunkte gebe es aber auch darauf nicht.
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