Die Wände sind flächendeckend mit Graffiti übersät, auf den Bahnsteigen sammelt sich an vielen Tagen beinahe der Müll: Dortmund-Scharnhorst macht oft keinen einladenden Eindruck. Nun hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Station offiziell als einen der schlechtesten Bahnhöfe der Stadt eingestuft. Im Stationsbericht 2024 schneidet Scharnhorst als einziger Dortmunder Bahnhof in der Kategorie „Aufenthaltsqualität“ mit einer schlechten Note ab.
Dabei wirkt die Station auf den ersten Blick durchaus funktional. Breite, ebenerdige Bahnsteige, unbeschädigte Wartehäuschen, Rampen und Aufzüge – eigentlich solide Voraussetzungen für einen angenehmen Aufenthalt. In puncto „Barrierefreiheit“ gebe es laut Bericht daher „keinen Handlungsbedarf“. Auch die Kategorie „Fahrgastinformation“ sei „hervorragend“. Daher bekommt Scharnhorst die Gesamtwertung „entwicklungsbedürftig“.
Mangelhafte Aufenthaltsqualität in Scharnhorst
Jedes Jahr nimmt der VRR den Zustand der knapp 300 Bahnhöfe in seinem Gebiet genau unter die Lupe. Dazu schicken professionelle Tester viermal im Jahr ihre Experten los, die jede Station in drei Kategorien bewerten: Aufenthaltsqualität, Fahrgastinformation und Barrierefreiheit.
Während sich einige Dortmunder Bahnhöfe verbessern konnten, zeigt sich bei der Aufenthaltsqualität insgesamt ein negativer Trend. Die Zahl der als verbesserungswürdig eingestuften Stationen in Dortmund stieg von 18 im Jahr 2023 auf nun 21. Ein Bahnhof jedoch wurde als „unzureichend“ eingestuft – Dortmund-Scharnhorst. Das läge am Dreck und den Graffitis, mit denen die Wände flächendeckend besprüht sind.