
Das Team der Ruhr Nachrichten verbesserte sich von Rennen zu Rennen bei der Regatta auf dem Phoenix-See. © Ruhr Nachrichten
Drachenboot-Festival: Wir scheuchen den Drachen über den Phoenix-See
Erfahrungsbericht
Am Wochenende (26.-28.8.) war viel los am Phoenix-See: Die Teams in den Drachenbooten lieferten sich bei der Regatta spannende Kopf-an-Kopf-Rennen. Unsere Reporterin saß mit im Boot.
„Are you ready“ tönt es aus dem Megafon vom Ufer über den Phoenix-See. Zeit, sich nach vorne zu beugen. Mein Paddel berührt fast die Wasseroberfläche. „Attention“ ich steche das Paddel ins kühle Wasser. Mein Körper ist angespannt, denn gleich geht‘s los. „Go!“
Ich ziehe kräftig an meinem Paddel und schaue genau auf das, was mein Vordermann macht. Denn um ordentlich Geschwindigkeit aufbauen zu können, müssen alle 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Boot möglichst synchron rudern. Wir scheuchen den Drachen über den Phoenix-See.

Die Teams lieferten sich beim Drachenboot-Festival auf dem Phoenix-See spannende Kopf-an-Kopf-Rennen. © Ruhr Nachrichten
Zuschauer feuern die Teams vom Ufer aus an
Am Wochenende (26.-28.8.) fand dieses Jahr nach Corona-bedingter Zwangspause wieder ein Drachenboot-Festival am Phoenix-See statt. An der Promenade tummelten sich Teilnehmer, Familien und Interessierte von Imbisswagen zu Imbisswagen und genossen das sportliche Spektakel bei bestem Wetter. Die Zuschauer klatschten und feuerten die Mannschaften ordentlich an.

Das Team ist bei bester Laune: Das gemeinsame Rudern schweißt zusammen. Denn im wahrsten Sinne saßen wir alle im selben Boot. © Ruhr Nachrichten
Im Boot mitbekommen habe ich davon allerdings nichts. Zu sehr war ich auf mich und das Paddel konzentriert, das immer wieder durch die Wasseroberfläche sticht. Eins, zwei, drei – ruft der Steuermann von hinten. Von vorne ertönt die Trommel, die uns den Rhythmus vorgibt.
Zudem rauscht das Adrenalin durch die Ohren und mein Atem wird von Schlag zu Schlag kräftiger. Bis nach 250 Metern Rennstrecke kaum noch Luft da zu sein scheint. Rüber gucken? Das geht gar nicht. Wir sollen uns konzentrieren. Unser Rennen fahren.
Jedes Rennen erhöht Motivation und Kampfgeist
Maximal drei Boote traten gleichzeitig bei den Rennen gegeneinander an. Oftmals war es ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Zeiten wurden gemessen und bis zum Finale aufaddiert. Wer beim ersten Lauf keine Bestzeit einfährt, konnte am Ende also noch einmal ordentlich was rausholen. Insgesamt traten die Teams vier Mal zur Strecke an. Für die Ruhr Nachrichten saß ich am Sonntag (28.8.) mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Drachenboot.

Ob im kommenden Jahr wieder ein Boot der Ruhr Nachrichten beim Drachenboot-Festival an den Start geht? Unsere Redakteurin würde sich wieder anmelden. © Ruhr Nachrichten
Vorerfahrung? Hatte ich so gut wie keine. Deshalb fiel mein Muskelkater nach den Trainings und vor allem jetzt nach der Regatta womöglich größer aus als bei manch anderem. Autsch. Ich kann mich kaum noch bewegen. Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall.
Das Rudern im Team hat eine Menge Spaß gemacht. Dass es nicht nur mir so ging, hat unsere gefahrene Zeit bewiesen. Von Rennen zu Rennen stiegen die Motivation und der Kampfgeist. Jedes Mal haben wir unsere Zeit verbessert, sodass wir am Ende sogar einen kleinen Pokal abstauben konnten.

Das Team vom Betriebssport Theater hat den Teampreis 2022 gewonnen. Die bunten Retro-Kostüme waren ein Highlight der Regatta. © Ruhr Nachrichten
Das macht Lust auf das nächste Rennen im kommenden Jahr. Bis dahin müssen wir nicht nur an unserer Kondition arbeiten, sondern auch an unseren Outfits. Die bunten Retro-Kostüme vom Betriebssport Theater Dortmund waren ein ganz besonderes Highlight. Zu Recht hat die Truppe deshalb den Teampreis 2022 gewonnen. Und die Drachen? Die müssen sich auch erstmal von den Strapazen bis zum kommenden Jahr erholen.

Am Ende des Tages liegt der Drache ermattet am Boden. © Ruhr Nachrichten
„Hömma, hasse dat schon gehört?“ So (oder so ähnlich) beginnen die besten Geschichten aus dem Pott, wo ich zu Hause bin. Es gibt nichts Besseres, als diese aufzuspüren und dann in Text, Bild und Video festzuhalten.
