„Dortmund-Guides“
Dortmunds Party-Hotspots haben jetzt eigene Nachtleben-Stadtführer
Sie sind neu im Nachtleben der Stadt: Seit Kurzem sind „Dortmund-Guides“ an Orten unterwegs, an denen Menschen gerne unter freiem Himmel feiern. Aber was machen die neuen Stadtführer genau?
Seit dem ersten Mai-Wochenende sind an mehreren Orten in Dortmund junge Menschen zu sehen, die sich optisch von den anderen abheben. Dafür benötigen sie keine extravaganten Outfits.
Ein einheitliches T-Shirt in markantem grün-bläulichen Farbton, darauf ein weißes Logo, auf dem eine Figur eine weiße Hinweisfahne hebt. Die „Dortmund-Guides“ wollen und sollen erkenn- und ansprechbar sein.
Das „inoffizielle Nachtleben“ von Dortmund
Seit einigen Jahren fällt ein Phänomen im Ausgehverhalten zumeist junger Menschen in Dortmund, aber auch in nahezu allen anderen deutschen Großstädten, auf. Neben den festen Orten wie Clubs, Bars oder Kneipen hat sich an dafür geeigneten Orten ein „inoffizielles“ Nachtleben entwickelt.
Die Möllerbrücke und der angrenzende Westpark sowie der Vorplatz des Dortmunder U im Unionviertel zählen dazu, aber auch andere Parkflächen oder Phoenix-West und der Phoenix-See.
Die Menschen halten sich hier in den Abend- und Nachtstunden im öffentlichen Raum auf. Bis zu 1500 Personen gleichzeitig wurden im zurückliegenden Sommer in Dortmund draußen festgestellt.
„Die Pandemielage hat dieses Phänomen noch einmal intensiviert“, sagt Chris Stemann, seit Sommer 2021 Dortmunder Nachtbeauftragter, umgangssprachlich Nachtbürgermeister.
Dortmunder Nachtbeauftragter hat das Projekt auf den Weg gebracht
Die Ansammlungen blieben in der Vergangenheit nicht immer ohne Komplikationen. Neben persönlichen Konflikten zwischen den Feiernden sind die Themen Lärm und Müll immer wieder diskutiert worden.
Chris Stemann hat deshalb mit einer Reihe von Partnern aus Verwaltung, Clubszene, Gastronomen sowie der FH Dortmund die Idee der Guides entwickelt und angestoßen. Modelle dafür gibt es in Metropolen, etwa in Amsterdam oder München.
Die Guides sind in einem Modellprojekt bis September 2022 in der Zeit zwischen 19 und 3 Uhr unterwegs, mit Schwerpunkten an der Möllerbrücke und am Dortmunder U.
„Dortmund-Guides“ begrüßen Feiernde als Gäste
„Der Gedanke dahinter ist: Die Menschen an urbanen Orten werden als Gäste gesehen und behandelt“, sagt der Dortmunder Nachtbeauftragte. Die Guides sind nicht zum Aufpassen da. Sondern sie begrüßen, beantworten Fragen und helfen, wo es nötig ist.
„Sie informieren darüber, welche Clubs es gibt oder wo man gut essen kann, und sind so auch Informationsquelle für Besucher von außerhalb. Wenn nötig, weisen sie konsequent, aber freundlich auf die Regeln hin, die in den Bereichen gelten“, sagt Stemann.
Ziel des Projekts sei ausdrücklich nicht das „destruktive Verhindern oder Verdrängen der Nachtszene“. Es solle vielmehr „ein Bewusstsein für die Notwendigkeit gemeinschaftlicher Verhaltensprinzipien aufgebaut werden“, das eine Basis für das Zusammenleben in den nächsten Jahren bilden könne.
Die ersten Erfahrungen sind positiv
Die Erfahrungen der ersten beiden Wochenenden machen Chris Stemann zuversichtlich, dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, die Erfahrungen werden in Echtzeit ausgewertet und fließen in die Arbeit der Guides ein.
Die Wirtschaftsförderung stellt für das Projekt der „Dortmund-Guides“ Mittel aus dem Budget des Programms „Neue Stärke“ zur Verfügung.
Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung sagt: „Veranstaltungen, Konzerte, Clubs, Kultureinrichtungen, Szenegastronomie sind wichtige Bausteine der Identität Dortmunds als Ausgehstadt. Gleiches gilt für urbanes, nicht organisiertes Leben.“
Wo urbanes Leben stattfindet, werde es auch immer „Nutzerkonflikte“ geben, so Marzen. „Mit dem Projekt unterstützen wir die Moderation solcher Konfliktlagen mit einem neuen Ansatz, der sich positiv auf Nachtökonomie und Stadtentwicklung auswirken soll.“
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