Die ramponierten Markisen am Maredo in der Dortmunder City werden wohl bald abgebaut.

© Kevin Kindel

„Maredo hat auch gepennt“: Dortmunds Betriebsleiter äußert sich zur Pleite

rnRestaurant-Schließung

Die Restaurantkette Maredo ist insolvent. Der Chef des Dortmunder Steakhauses sagt, die Zahlen seien hier in Ordnung gewesen, doch es habe Versäumnisse gegeben.

Dortmund

, 20.01.2021, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als bekannt wurde, dass das Steakhaus Maredo in der Dortmunder Innenstadt auch nach dem Lockdown nicht wieder öffnen wird, hat sich Vural Asici emotional an die Dortmunder gewandt. „Ich bin stolz darauf, ein Teil dieses Restaurants gewesen zu sein“, schrieb er via Facebook.

„Bis zum Ende haben der Betrieb und meine Mitarbeiter gekämpft und gehofft“, schrieb der Betriebsleiter des Restaurants: „Aber der zweite Lockdown und die Nicht-Gewährung staatlicher Unterstützung haben uns das Genick gebrochen.“

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Weil Maredo schon im März Insolvenz angemeldet hatte, bekam die Kette keine Unterstützung für November und Dezember.

Kurzarbeitergeld für November erst im Januar

Und selbst die Gelder, die ankamen, haben dem Betrieb nicht wie erhofft geholfen, berichtete Asici im Gespräch mit unserer Redaktion: „Letzte Woche haben wir erst das Kurzarbeitergeld für November bekommen“, sagte er am Dienstag (19.1.).

Vural Asici war 14 Jahre lang Betriebsleiter des Dortmunder Maredo-Restaurants.

Vural Asici war 14 Jahre lang Betriebsleiter des Dortmunder Maredo-Restaurants. © Privat

Schon zum Jahreswechsel sei den Mitarbeitern mitgeteilt worden, dass das Unternehmen wohl keine Zukunft mehr hat. Mitte Januar sind dann die Kündigungen verschickt worden.

Der Mietvertrag für das Dortmunder Restaurant zwischen Altem Markt und Friedensplatz ist schon zum Jahreswechsel gekündigt worden. Man habe noch drei Monate Zeit, um das Inventar rauszuschaffen, sagte Asici.

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In den vergangenen drei bis vier Jahren sei das Geschäft schon schwieriger geworden, so der Betriebsleiter. Viel Konkurrenz sei in der Innenstadt dazugekommen. Aber wie Asici es formulierte: „Maredo hat auch ein bisschen gepennt und ist nicht mit der Zeit gegangen.“

Vor 14 Jahren sei das Dortmunder Restaurant zuletzt umgebaut worden. Die Düsseldorfer Zentrale hätte seiner Ansicht nach schon länger etwas in die Räume investieren müssen.

Fehlende Unterstützung: „Das ist furchtbar“

25 Mitarbeiter sind in Dortmund von den Kündigungen betroffen, der Azubi könne seine Ausbildung glücklicherweise gerade noch abschließen, weil seine Prüfung Ende Januar ansteht, erzählte Asici. Aber trotz möglicher interner Versäumnisse: „Was mich am meisten aufregt, ist, wie wir vom Staat im Stich gelassen wurden. Das ist furchtbar.“

Zu den Schwierigkeiten der Kette sagte der Betriebsleiter: „Es sah vor der Pandemie nicht gut aus, aber wir haben es hingekriegt.“ Der erneute Lockdown hat Maredo dann aber den Todesstoß versetzt. Trotzdem hoffen die Mitarbeiter noch auf Investoren, die die bekannte Marke übernehmen und reanimieren könnten.