Über 150 Jahre hat er nun schon auf dem Buckel: Der „schlafende Löwe“, den die Stadt Dortmund 1869 im Gedenken für die gefallenen Dortmunder im deutsch-deutschen Krieg 1866 anfertigen ließ, gilt als ältestes noch existierendes Denkmal der Stadt. Seit den 1950er-Jahren hält der über zwei Meter große Löwe aus bronziertem Eisen seinen ewigen Schlaf auf einem Sockel im Westpark. Doch das wird sich bald ändern.
Denn weil seine Mähne (und der Rest des Denkmals) schon lange nicht mehr bronzen glänzt, sondern wegen wiederholter Farbattacken in allen Regenbogenfarben daherkommt, wird der Löwe umziehen. „Der Umzug ist fürs Frühjahr 2024 geplant“, schreibt die Stadt Dortmund auf Anfrage.
Das wird Friedrich Fuß freuen. Der Stadtteilpolitiker hatte im Februar - damals noch als Bezirksbürgermeister - einen Abschied des Krieger-Denkmals aus dem Westpark gefordert. Dessen Restaurierung, zu der die Stadt aus Denkmalschutzgründen verpflichtet ist, sei sinnlos, weil es schnell erneut besprüht werde. In den letzten Jahren habe er dieses Spiel bereits zweimal miterlebt.
Die aktuelle denkmalgerechte Reinigung wurde laut Stadt von einem Restaurator auf „gut 5000 Euro“ geschätzt. Auf die Anfang des Jahres eigentlich für das Frühjahr 2023 angekündigten Arbeiten habe man jedoch bisher verzichtet, aus Angst vor erneutem Vandalismus. Der Löwe soll nun erst an seinem „neuen, geschützteren Standort“ restauriert werden.

Doch wo liegt er nun, dieser neue Standort? Dazu sagt die Stadt bisher nichts. Das Prozedere sei „noch nicht mit allen Beteiligten abgestimmt“, heißt es auf Anfrage. „Wir werden den neuen Standort mitteilen, sobald er spruchreif ist.“
Fuß hatte seinerzeit zwei Standorte ins Spiel gebracht: den Westfalenpark und das Westentor, wo der Löwe von 1914 bis 1952 schon einmal gestanden hatte. Letzterer Vorschlag wird es jedoch aller Voraussicht nicht: Bereits Anfang des Jahres hatte die Stadt als Voraussetzung für einen neuen Schlafort des Löwen genannt, dass dieser „gesichert und nachts nicht zugänglich“ sein soll.
Aus den gleichen Gründen scheidet eigentlich auch der Hauptfriedhof aus, den der Brackeler Rolf Drewes vorgeschlagen hatte - bis heute die einzige Wortmeldung aus der Bürgerschaft zu einem neuen Standort, die die Stadt nach eigenen Angaben erreicht hat.
Zieht der Löwe in den Zoo?
Auf die genannten Kriterien passen würde eine Idee, die unsere Redaktion damals in einem Kommentar in die Debatte einfließen ließ: einen Umzug vor das Löwenhaus im Zoo. Auch bei der Stadt soll es einige Sympathien für diesen Standort geben, wie man hört.
Das letzte Wort dazu hat jedoch die Bezirksvertretung Innenstadt-West: Sie muss zustimmen. Ob sie das tut, ist nicht garantiert. 2021 erteilte sie jedenfalls einem Umzug des Löwen ans Westentor eine Absage.
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