Dortmunds ältestes Denkmal wird ständig beschädigt Jetzt soll der Westpark-Löwe umziehen

Stadt sucht neuen Standort für ältestes Denkmal Dortmunds
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Über 150 Jahre hat der Löwe im Westpark nun schon auf dem Buckel seit seiner feierlichen Einweihung 1869 als Kriegerdenkmal. Doch während die Haarpracht anderer im Alter eher an Farbe verliert, verhält es sich beim Westpark-Löwen umgekehrt: Seine Mähne erstrahlt seit Jahren regelmäßig in den schrillsten Tönen.

Sehr zum Missfallen der Stadt. Denn die ist gesetzlich dazu verpflichtet, Dortmunds ältestes Denkmal immer wieder für teuer Geld von den farblichen Verunstaltungen zu befreien. Friedrich Fuß, grüner Bezirksbürgermeister der Innenstadt-West, forderte deswegen jüngst, den Löwen aus dem Westpark zu entfernen und an einen anderen Ort umziehen zu lassen.

Genau das könnte bald passieren, wie die Stadt unser Redaktion auf Nachfrage mitteilte. Man sei dabei, „sorgfältig verschiedene Möglichkeiten für einen potentiellen neuen Standort“ zu prüfen, ließ der Fachbereich „Kunst im öffentlichen Raum“ ausrichten.

Bei der Suche nach einer neuen Heimat für den alten Löwen seien zwei Kriterien besonders wichtig, so die Stadt: „Da das Denkmal immer wieder Opfer von Vandalismus wird, werden Orte anvisiert, die gesichert und nachts nicht zugänglich sind.“

Sieht eigentlich ganz nett aus, darf aber so nicht sein: der Regenbogen-Löwe im Westpark.
Sieht eigentlich ganz nett aus, darf aber so nicht sein: der Regenbogen-Löwe im Westpark. © Thomas Thiel

Damit fällt einer der beiden Vorschläge, die Stadtteil-Politiker Fuß vergangene Woche machte, aus dem Suchraster: das Westentor, wo das Löwendenkmal von 1914 bis 1952 schon einmal stand - der Standort hätte aber spätestens in der Bezirksvertretung keine Chance gehabt, die einen entsprechenden Antrag bereits 2021 verworfen hatte. Ob Fuß‘ zweite Idee, der Westfalenpark (auf den die Kriterien zutreffen), mit im Rennen ist, blieb in der Antwort der Stadt unerwähnt.

Der Weg zu einer Entscheidung ist jedoch lang: Erste Vorschläge gibt es in der vorläufigen Analyse des beauftragten Restaurators im März. Nach der Unteren Denkmalbehörde und eventuell dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster muss schließlich die Bezirksvertretung ihre Zustimmung zu dem Umzug geben, der dann dem städtischen Kulturdezernenten Jörg Stüdemann vorgelegt wird.

Löwe bekommt Anti-Graffiti-Schutz

Darüber hinaus müsse „natürlich auch die Zustimmung der Leitung des Ortes/Amtes oder der Institution, an den/die das Denkmal versetzt werden soll, eingeholt werden“, schreibt die Stadt abschließend.

Bis das alles passiert, bleibt der Löwe erst einmal im Westpark stehen. Das wird er jedoch nicht komplett ungeschützt tun: Geplant ist, ihm dieses Mal bei der Restauration eine Anti-Graffiti-Behandlung zu verpassen - eine Schutzschicht, die etwa drei Jahre dafür sorgen soll, dass neue Verschmutzungen leichter entfernt werden können.

Danach sorgt vielleicht ein neuer Standort für den Schutz des Löwen.

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