„Passt wie Arsch auf Eimer“ Dortmunderische Open-Art-Galerie vor der Bergmann-Brauerei

Dortmunderische Open-Art-Galerie vor der Bergmann-Brauerei
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Moritz Bergmann ist ein echter Dortmunder Junge. In Hombruch geboren, in Benninghofen aufgewachsen, schnupperte er noch den Duft der Stahlindustrie. „Als ich jung war, wurde auf Phoenix-West noch Stahl gekocht. Da sind wir immer rumgeschlichen und haben alles ausbaldowert“, sagt Moritz Bergmann.

Irgendwann hat der Texter und Kreativdirektor dann mit Kumpel Christian Tacke das Label „dortmunderisch“ gegründet. 2012 war das. Und damit ging es dann los, der Sprache der Stahlarbeiter und Bergleute auf den Zahn zu fühlen.

Pütt und Stahlwerk

Typische Begriffe, wie malochen, Schmackes oder Altobelli eben. Es gibt sogar ein kleines Büchlein, wo diese aufgeführt sind. Eine kleine Auswahl der Ruhrpott-Sprache gibt es jetzt aber auch an einem großen Bauzaun auf Phoenix-West zu bewundern. Zwischen Hochofen und Bergmann-Brauerei kann jetzt Gott und die Welt schwarz auf weiß lesen, wie sich so auf dem Pütt oder im Stahlwerk unterhalten wurde.

dortmunderisch auf Phoenix-West in Hörde
Mehr Ruhrpottromantik geht kaum: die Sprache der Arbeiter vor dem alten Hochofen auf Phoenix-West. © Jörg Bauerfeld

„Schwarz+Matt ist an uns herangetreten und hat gefragt, ob wir eine Idee hätten“, sagt Moritz Bergmann. Und die hatten die Jungs von „dortmunderisch“. Aber es sei sofort klar gewesen, dass es hier nicht um reine Werbung gehen könne, sondern um Unterhaltung.

„Wir wollen die Leute unterhalten und die Dortmunder Sprache rüberbringen. Und so ist die Plakatwand entstanden.“ Dass es genau gegenüber der Bergmann-Brauerei sei, „ist vielleicht auch Schicksal“, so Bergmann, der im Übrigen mit dem wieder aufgelegten Dortmunder Bier rein gar nichts zu tun hat.

Befreundetes Unternehmen

„Die Brauerei ist ein befreundetes Unternehmen von „dortmunderisch“. Manchmal fügen sich die Dinge. Das passt hier hin wie Arsch auf Eimer.“ Seit einigen Wochen ist die Plakatwand jetzt installiert. „Sofort, als wir die Sachen aufgehängt haben, blieben die Menschen stehen und machten Fotos, und unterhielten sich“, erzählt Moritz Bergmann.

Dortmunderisch auf Phoenix-West
In dem sein Pusemuckel und bei Hoesch auffe Maloche. © Jörg Bauerfeld

Erstaunlicherweise sind die Begriffe, die jetzt auf Phoenix-West hängen, immer noch im Gebrauch. Man kennt sie entlang der B1. Jetzt gibt es für die Ruhrgebiets-Touris auch noch die passende Erklärung zu jedem Begriff. Der steht genau darunter. Ein wenig launisch aufgeschrieben, aber mit ganz viel Herz, wie Moritz Bergmann noch einmal betont.

Und wer jetzt sein Herz für „dortmunderisch“ entdeckt hat: Bilder und andere Dortmunderisch-Artikel wie auch ein Schimpfwörter-Lexikon gibt es im Onlineshop zu kaufen.

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