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Dortmunderin (29) könnte die künftige „Miss Handwerk“ werden
Handwerks-Wettbewerb
Vivien Albrecht (29) aus Dortmund hat gute Karten, die neue „Miss Handwerk“ Deutschlands zu werden. Sie steht im Finale. Warum sie ihren Job liebt und wie sie zum Wettbewerb kam.
„Meine Freunde und ich haben schon ganz plattgedrückte Finger vom ganzen voten. Ich bin denen bestimmt oft auf die Nerven gegangen“, sagt Vivien Albrecht (29) aus Dortmund. „Voten! Voten! Voten“, habe sie ihre Bekannten immer wieder aufgefordert.
Und damit hat es die Malermeisterin aus Dortmund ins Finale des Wettbewerbs „Handwerks Miss & Mister“ geschafft. Nach den ersten beiden Runden liegt sie bei den Frauen sogar vorne. Ihre Chancen stehen gut, die künftige deutsche „Miss Handwerk“ zu werden.
Dortmunderin erhofft sich gute Chancen
Sie selbst zeigt sich im Gespräch mit unserer Redaktion aber noch sehr zurückhaltend: „Ich hoffe, meine Chancen stehen gut. Aber ich habe auch enorm starke Konkurrentinnen. Die sind alle top und super Handwerkerinnen. Jede hätte es verdient.“
Das Deutsche Handwerksblatt veranstaltet die zwölfte Ausgabe des Wettbewerbs unter der Dachmarke „Germanys Power People“. Nach der Anmeldung auf der Internetseite findet eine Online-Abstimmung statt.
Eine Jury wählt unter den ersten 30 Frauen und 30 Männern mit den meisten Stimmen je sechs Kandidaten für das Fotoshooting des Power-People-Fotokalenders aus. Jeweils sechs Männer und Frauen schaffen es ins Finale. Sie haben die Möglichkeit, die Jury bei der Internationalen Handwerksmesse in München zu überzeugen. Eine Frau und ein Mann gewinnen.
Albrechts Traumberuf war eigentlich ein anderer
Vivien Albrechts Traumberuf sei zuerst ein anderer gewesen: „Ich wollte zuerst Floristin werden.“ Dann habe sie ein Praktikum bei einem Architekten aus ihrer Familie gemacht und dort den Realschulabschulss nachgeholt. Und er habe ihr geraten, die Malerei auszuprobieren. „An Tag eins habe ich gewusst, dass ich damit später mein Geld verdienen möchte.“
In ihrer Kindheit habe sie gerne tapeziert. „Meine Eltern haben es schon früher gewusst, dass ich mal Malerin werde“, sagt sie. Da habe sie ihren jetzigen Beruf aber noch nicht erahnen können.
Vor etwa einem halben Jahr hat sich die Dortmunderin online auf den Wettbewerb beworben. Sie sei durch einen Zufall darauf gestoßen: „Vor drei Jahren habe ich einen Wasserschaden bei einer Friseurin behoben. Sie war eine Visagistin der Power People. Und sie hat mir geraten, mich zu bewerben.“
Vivien Albrecht ist das Fotomotiv des Monats Juni
Drei Jahre lang habe sie darüber nachgedacht, ehe sie es „einfach mal probiert“ habe. Ihre Freunde und Bekannten hätten fleißig abgestimmt. So habe sie es zum Fotoshooting geschafft. Nun bildet sie das Motiv des Monats Juni des Power-People-Fotokalenders, den es online zu kaufen gibt unter powerpeople.shop.
Die Kandidaten der Finalrunde seien komplett verschieden: „Auszubildende, Selbstständige, Angestellte – da ist alles vertreten.“ Am Ende würden die beiden Kandidaten gewinnen, die im Voraus die meisten Stimmen erhalten und die Jury in München durch ihren Vortrag überzeugen konnten.
Die letzte Abstimmung findet Anfang 2022 statt. Die Internationale Handwerksmesse ist für den 9. März 2022 geplant – wenn Corona sie zulässt. Gewinnen könne man Albrecht zufolge als „Miss“ oder „Mister Handwerk“ vor allem Prestige: „Man trägt für ein Jahr den Titel ‚Miss‘ oder ‚Mister Handwerk‘ und darf das Handwerk bei verschiedenen Veranstaltungen vertreten.“
„Das Malerhandwerk ist so kreativ und vielfältig, das wird einfach nicht langweilig.“
Auf die Fragen der Jury habe sich Albrecht noch nicht vorbereitet. Sie wisse nicht genau, was kommt. Auf eine der wohl wichtigsten Fragen der Jury, warum sie das Handwerk liebt, hatte sie im RN-Gespräch eine pfeilschnelle Antwort: „Das ist einfach. Das Malerhandwerk ist so kreativ und vielfältig, das wird einfach nicht langweilig.“
Vivien Albrecht leitet als Maler- und Lackierermeisterin mit „DreiPinsel“ seit 2017 ihren eigenen Betrieb. Es mache ihr besonders viel Spaß, „auf jeder Baustelle immer etwas anderes zu erleben und den Menschen ein Lachen aufs Gesicht zu zaubern.“
2000 in Heinsberg geboren, seit 2020 als freier Mitarbeiter bei den Ruhr Nachrichten. Ich studiere Journalistik und Politikwissenschaft in Dortmund. Mit 16 Jahren habe ich meine ersten Erfahrungen im Lokaljournalismus gemacht - und dort fühle ich mich zuhause.
