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Weiter Ärger um kostenlose FFP-2-Masken in Dortmund
Probleme bei Vergabe
Die zweite Ausgabe-Phase der FFP2-Masken sollte seit einer Woche im vollen Gange sein. Dortmunds Apotheker berichten jedoch von einer geringen Nachfrage. Etwas Entscheidendes fehlt oft.
In der zweiten Ausgabe-Phase sollten Menschen in Risikogruppen ihre FFP-2-Masken nur noch im Eintausch gegen sogenannte Bezugsscheine bekommen, die von den Krankenkassen ausgegeben werden.
Vergangene Woche noch zeigte sich Michael Mantell, Vorsitzender des Apothekerverbandes in Dortmund, allerdings verstimmt: „Niemand“ unter seinen Kunden habe die besagten Coupons erhalten.
Apotheker konnte nur 42 statt 300 Masken ausgeben
Seitdem der erste Kunde mit Bezugsschein am Montag (11.1.) seine Apotheke betrat, hat Mantell sechs weitere Bezugsscheine einlösen können. Bei sechs Masken, die den Kunden pro Bezugsschein zustehen, sind das 42 Masken. Kein Vergleich zu den rund 300 Masken, die Mantell in der ersten Woche der ersten Ausgabe-Phase Mitte Dezember abgeben konnte.
Ist das Interesse an den Masken, die als besonders sicher gelten, unter Mantells Kunden gesunken? Der Apotheker glaubt nicht daran, vielmehr erzählt er von ratlosen Kunden, die „Nachschub“ verlangten, ihn aber nicht kriegten, da die Bezugsscheine fehlten.
Ähnliches berichtet Ulrich Ausbüttel. Zwar konnte der Apotheker in der Stadtmitte schon „etwas mehr als 500 Stück“ abgeben, aber auch er sagt: „Die allermeisten Kunden haben tatsächlich ihre Bezugsscheine noch nicht erhalten.“ Deswegen ginge die zweite Phase auch „gerade erst ganz langsam los.“
Einige Kunden wüssten auch gar nicht, dass sie von nun an Bezugsscheine brauchen, um die Masken zu erhalten: „Manche Kunden glauben, ähnlich wie bei der ersten Verteilaktion würden sie ihre Masken so bekommen. Wir weisen dann noch einmal freundlich darauf hin, dass die Bezugsscheine in den nächsten Tagen eingehen dürften.“
Krankenkassen: „Nur Dienstleister des Bundes“
Zuständig für die Verteilung der Coupons sind die Krankenkassen. Jens Kuschel, Pressesprecher der AOK Nordwest, bestätigt, dass „die Drähte glühen“, die Mitglieder seiner Krankenkasse würden „täglich zahlreich“ anrufen, um an Informationen zu gelangen.
Dabei seien die Krankenkassen, so Kuschel, streng genommen der falsche Ansprechpartner, denn „wir sind nur Dienstleister des Bundes. Wir haben keinen Einfluss auf die Personen, die sie bekommen, und auf die Zeitschiene.“ Die Verspätung haben, laut Kuschel, nicht die Krankenkassen zu verantworten, sondern die Bundesdruckerei: „Die Anlieferung ist nicht erfolgt, wie sie erfolgen soll.“
Die Lkw-Ladungen mit den Coupons sollten bereits vor 14 Tagen bei der AOK eintreffen. Wie die Krankenkasse mitteilt, sind die ersten 250.000 Bezugsscheine allerdings erst vergangenen Dienstag (12.1.) angekommen. Ab Mittwoch (13.1.) konnte nun mit der Auslieferung begonnen werden.
In einer früheren Version dieses Artikels stand, dass jeder Kunde pro Coupon lediglich drei Masken bekommt. Tatsächlich sind es sechs Masken pro Bezugsschein. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.