Dortmunder Volksbank wächst und blickt zur Volksbank Nordwest Fahrplan für die Fusion steht

Ein Fahrplan für die Fusion der Volksbanken in Dortmund steht
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Trotz anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten blickt die Dortmunder Volksbank auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück. „Strukturelle Herausforderungen wie der Fachkräftemangel, die Digitalisierung und der demografische Wandel sowie konjunkturelle Belastungen durch hohe Energiepreise, Inflation und eine schwache Nachfrage haben das Jahr geprägt. Dennoch konnten wir uns behaupten und weiter wachsen“, erklärte Michael Martens, Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Volksbank, während einer Bilanzpressekonferenz. Den Mitgliedern stellte er eine Dividende von vier Prozent (2024 waren es drei Prozent) in Aussicht.

Und das Wachstum wird auch in diesem Jahr aller Voraussicht nach weitergehen. Kommt es zu dem geplanten Zusammenschluss mit der von Millionenverlusten gebeutelten Volksbank Dortmund-Nordwest, wird sich die in 2024 um 2,4 Prozent gestiegene Bilanzsumme von jetzt fast 10,8 Milliarden Euro weiter erhöhen.

Die Fusion hat man bei der Dortmunder Volksbank fest im Blick. Wenngleich Michael Martens betont, dass diese längst kein Selbstläufer ist, so gibt es doch bereits einen Fahrplan. Im Juni 2025 sollen die Vertreterversammlungen beider Banken jeweils über die Fusion entscheiden. Stimmen diese Gremien zu, erfolge die Fusion rückwirkend zum 1. Januar 2025, erklärte Michael Martens. Für die Kundinnen und Kunden entscheidend ist aber erst das Datum der technischen Fusion. Die soll am 8. November erfolgen. Dann würden also die Konten der Kunden der Volksbank Dortmund-Nordwest umgestellt.

In die Kritik geraten

„Wir arbeiten verstärkt an dem Zusammenschluss und möchten die 100 Arbeitsplätze vor Ort sichern“, so Michael Martens. Dafür will er bestmögliche Überzeugungsarbeit und Aufklärung in seinen Reihen leisten: „Wir werden unsere Vertreterinnen und Vertreter im April/Mai, also vor der offiziellen Versammlung, einladen und die Bestandteile des Fusionsvertrages erklären.“

Michael Martens, Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Volksbank, sowie die Vorstände Markus Dünnebacke und Matthias Frentzen im Gebäude des Instituts in Dortmund.
Präsentierten die Bilanzzahlen eines erfolgreichen Jahres 2024: Michael Martens (Mitte), Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Volksbank, sowie die Vorstände Markus Dünnebacke (l.) und Matthias Frentzen (r.). © Volksbank

Bundesweit ist der genossenschaftliche Finanzsektor in die Kritik geraten, weil manches Institut durch abenteuerliche Investments viel Geld verlor. Dazu gehörten die Volksbank Düsseldorf Neuss, die VR Bank Bad Salzungen Schmalkalden und eben auch die Volksbank Dortmund-Nordwest. Bei der Bank mit Sitz in Mengede waren die Geschäfte zwar nicht ganz so abenteuerlich, aber es wurde in der Niedrigzinsphase viel Geld in Immobilienfonds investiert und das hat am Ende nicht funktioniert. Die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), ein Rettungsschirm, muss die Verluste von rund 130 Millionen Euro auffangen.

Anders als die Volksbank Dortmund-Nordwest hat die Dortmunder Volksbank immer an ihrem klassischen Bankgeschäft festgehalten und steigerte ihre Bilanzsumme in den vergangenen fünf Jahren von 7,1 auf eben 10,8 Milliarden Euro. Allein im vergangenen Jahr wurde im Vergleich zu 2023 ein Plus von 254 Millionen Euro erzielt.

Plus bei Kundeneinlagen

„Über diese Entwicklung freuen wir uns sehr. Sie zeigt sehr eindrücklich, dass unsere Mitglieder sowie Kundinnen und Kunden nur zu gern in der Dortmunder Volksbank ihren Partner in Finanzangelegenheiten gesehen und ihn auch genutzt haben“, so der Vorstandsvorsitzende Michael Martens. Sein Institut zählt zu den größten Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland.

Unter anderem beim Blick auf die Kundeneinlagen stellte Martens einen deutlichen Zuwachs fest: Sie stiegen um 135 Millionen Euro – von 7,657 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf nun 7,792 Milliarden Euro. Den Grund dafür sieht er darin, dass die Dortmunder Volksbank 2024 „im Rahmen ihrer Mitgliederorientierung Anlageprodukte für längere als auch kürzere Laufzeiten zu marktgerechten Konditionen angeboten hat und auch weiterhin anbietet“.

Dass trotz des „sehr ordentlichen Ergebnisses für 2024“ die Kontogebühren erhöht wurden, erklärte der Volksbank-Chef unter anderem mit den generell gestiegenen Kosten. „Wir haben zuletzt 2017 die Gebühren erhöht. Ein Konto kann heute viel mehr als damals, sodass es den Preis wert und auch immer noch preiswert ist“, so Martens.

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