An Sonn- und Feiertagen bleibt der Streichelzoo im Dortmunder Zoo zu. Viele Facebook-Nutzer begrüßen die Entscheidung des Zoos.

© Oliver Schaper (Archiv)

Dortmunder über bedrängte Ziegen: Zoo-Verbot für rücksichtslose Besucher?

rnDortmunder Zoo

Weil sich einige Besucher danebenbenehmen, bleibt das Streichelgehege des Zoos an Sonn- und Feiertagen geschlossen. Dortmunder nehmen vor allem die Eltern in die Pflicht.

von Sebastian Schneider

Dortmund

, 29.04.2022, 13:57 Uhr / Lesedauer: 2 min

An Sonn- und Feiertagen bleibt das Streichelgehege im Dortmunder Zoo schon seit einigen Monaten zu. Weil Besucherinnen und Besucher die Zwergziegen bedrängt und hochgehoben hätten, wurden die Öffnungszeiten für das Gehege zunächst eingeschränkt, erklärte eine Sprecherin der Stadt Dortmund gegenüber der Redaktion.

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Über die Maßnahme wird auf Facebook rege diskutiert. Eine Nutzerin schreibt, selbst einen solchen Vorfall vergangenes Jahr beobachtet zu haben. Sie berichtet von einem „kleinen Zicklein, das ständig von Kindern auf den Arm genommen und herumgeschleppt wurde“. Die Nutzerin sei dann eingeschritten, „aber das nächste Kind war nicht weit“. Und: „Von den Eltern war nichts zu sehen.“

Nutzer berichtet von „total respektlosem Verhalten“

Ein anderer hat Ähnliches beobachtet. „Als ich dort war“, schreibt er, „wurden mehrmals die eigenen Kinder über die Abgrenzung zu den Ziegen getragen.“ Er nennt das „total respektloses Verhalten“.

Andere Nutzerinnen und Nutzer nehmen die Erziehungsberechtigten in die Pflicht. „Schuld sind die Eltern, die ihren Kindern leider nichts beibringen“, schreibt eine Person. „Das Handy ist wichtiger, als zu gucken, wie die Kids sich den Tieren gegenüber verhalten.“ Sie bedauert, dass der Zoo die Öffnungszeiten des Streichelgeheges eingeschränkt hat. „Schade für die wenigen Familien, die Interesse haben, dass ihre Kinder lernen, vernünftig mit Tieren umzugehen.“

Neben den Eltern könnten auch die Schulen tätig werden. „Vielen Menschen ist der Zugang zur Natur (Tiere und Pflanzen) leider komplett abhandengekommen“, schreibt eine Nutzerin. Nur so könne sie sich das Verhalten der Menschen vorstellen. Sie wirft aber auch ein: „Den Umgang mit Tieren kann man lernen - bestenfalls so früh wie möglich.“ Dazu könne neben den Eltern auch die Schule mit Unterrichtsmaterial beitragen. „Oder halt ein Lernbauernhof“, schreibt sie. „Also Streichelzoo: ja, aber mit geschultem Personal.“

Zoo-Verbot für einige?

Eine Userin wirbt auch für Strafen. „Wer sowas tut, braucht nicht in den Zoo gehen“, schreibt sie. „Dem würde ich für immer den Eintritt verweigern, egal wie alt.“ Ihre eigene Tochter würde sich dagegen vorbildlich verhalten. Sie „hat Respekt vor den Tieren, schaut sie sich an, sagt ‚Hallo‘ und streichelt nur mit meiner Erlaubnis und mehr nicht.“

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Eine andere Nutzerin kann die Regelung des Zoos verstehen. „Meiner Meinung nach gehört da allerdings auch immer ein sachkundiger Pfleger hin“, fordert sie weiter. Dieser könne den Kindern weitere Hintergrundinformationen geben oder ihnen beibringen, „wie man richtig mit den Tieren umgeht“. Viele wüssten das nicht, schreibt sie, „und kennen Ziegen und Schafe nur als Nutztiere“.