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Dortmunder Süden fühlt sich bei Schulsanierung verprellt: „Das ist kein Umgang“
Gute Schule 2020
Im Dortmunder Süden ist man sauer. Sauer auf die Planungen der Stadt Dortmund. Es geht um Investitionen in die Schulen – und um viel Geld. Das meiste fließt in Richtung Norden.
An den Schulen im Dortmunder Süden ist einiges zu tun. Nicht nur, was die digitale Infrastruktur angeht. Es geht auch um Dinge wie eine neue energetisch sanierte Fassade oder die Sanierung von Außentreppen.
Um die Verbesserung der Schullandschaft in Dortmund anzuschieben, gibt es das Kreditprogramm „Gute Schule 2020“. Es geht um viel Geld, das, so hoffte man zum Beispiel in Aplerbeck, gerecht über die gesamte Stadt verteilt wird. Doch das ist, so die Meinung der Aplerbecker Bezirksvertreter, nun überhaupt nicht der Fall.
In die Nordstadt fließen 11 Millionen Euro mehr
Deren Blick geht in Richtung Norden. Fließen beispielsweise in die Schulen in der Innenstadt Nord und der Innenstadt West jeweils über 16 Millionen Euro und nach Eving immerhin noch über 13 Millionen Euro, sind es in Aplerbeck 5 Millionen Euro.
Ein Ungleichgewicht, das laut Aplerbecks Bezirksbürgermeister Jürgen Schädel nicht in Ordnung sei. „Das ist kein Umgang mit einem Stadtbezirk. Hier hätte die Stadt Dortmund mehr Fingerspitzengefühl zeigen müssen, was die Vergabe an Geldern angeht“, sagt Schädel.
Immer wieder Maßnahmen gestrichen
Aber warum der Ärger? „Es ist jetzt der 6. Sachstandsbericht zum Thema gute Schule 2020“, sagt Jan Gravert, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksvertretung Aplerbeck. „Und in jedem Sachstandsbericht wurden mehr Maßnahmen aus dem Stadtbezirk Aplerbeck herausgestrichen. Teilweise ersatzlos.“
Natürlich seien bestimmte Dinge auch in den Gesamthaushalt der Stadt mit aufgenommen worden, aber bei einem Blick auf die Gesamtprojektsumme würde man die unfaire Verteilung des Geldes doch bemerken.
Der Gesamtkreditrahmen des Projektes „Gute Schule 2020“ beläuft sich nach Angaben der Stadt Dortmund auf rund 94 Millionen Euro. Bei 12 Stadtbezirken würden, so die Aplerbecker Rechnung, jedem Stadtbezirk rund 7,8 Millionen Euro zustehen.
Geld fehle auch im Dortmunder Süden
Im Falle des Stadtbezirks Aplerbeck wären das immerhin 2,8 Millionen Euro mehr. Geld, das man für die Schulen im Dortmunder Süden gut gebrauchen könnte.
In Aplerbeck ist man gespannt, was sich in den nächsten Jahren tun werde. „Vielleicht gibt es dann auch ein Südwärts, was vom Rat initiiert wird“, so Gravert mit einem leichten Seitenhieb auf das städtische Projekt „Nordwärts“.
Große Parteien sind sich in Aplerbeck einig
Es sei eben klar zu erkennen, dass es bei den Summen ein Nord-Süd-Gefälle gebe. Das sei auch grundsätzlich richtig so, aber nicht in dieser Form. Und in diesem Fall sind sich die drei größten Aplerbecker Parteien, die CDU, die SPD und die Grünen, auch einig.
Und was fiel zuletzt dem Rotstift der Stadt Dortmund zum Opfer? Da ist einmal eine lange erwartete Sanierung der Fassade der Lichtendorfer Grundschule oder auch eine Sanierung der Außentreppe der Berghofer Grundschule.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
