Corona hat viele zu Klopapier-Hamsterern gemacht – und andere auf innovative Ideen gebracht.

© Jörg Bauerfeld

Was Corona mit Aplerbeck macht: Vom Klopapier-Kuchen bis zur Impfung

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Wie überall in Deutschland hat die Corona-Pandemie auch im Stadtbezirk Aplerbeck einiges bewegt. Wir werfen einen Blick zurück – aber auch in die Zukunft.

Aplerbeck

, 01.01.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Silvesterabend 2019 und am Neujahrstag 2020 schrieben noch viele in den sozialen Netzwerken: „Das wird mein Jahr!“ Dass bereits am 31. Dezember 2019 der „Ausbruch einer neuen Lungenentzündung mit unbekannter Ursache“ in Wuhan in China gemeldet wurde, war bei Silvester-Partys im Rest der Welt kein Thema.

Auch zu Jahresbeginn machte sich noch niemand Gedanken über das Coronavirus, das die WHO im Februar auf den Namen „Covid-19“ taufte. Doch dann kam der März und mit ihm der erste Lockdown der weltweiten Corona-Pandemie.

Und auch wenn der Dortmunder Süden und zuletzt vor allem der Stadtbezirk Aplerbeck hinsichtlich der Corona-Fallzahlen bislang vergleichsweise gut wegkam, hat das Virus das Leben hier doch verändert. Wir werfen einen Blick zurück auf das Corona-Jahr 2020 in Aplerbeck – und wagen einen Blick nach vorn.

Geschäfte und Restaurants müssen schließen

Mitte März wurden im Stadtbezirk erst einmal alle Schotten dicht gemacht. Wie überall mussten Schulen, Kitas, Restaurants, Geschäfte und sogenannte „Amüsierbetriebe“ geschlossen werden. Besuche in Altenheimen und Krankenhäusern wurden untersagt. Auch Fitnessstudios und Schwimmbäder durften nicht öffnen.

Gottesdienste waren ebenfalls verboten. Beispielsweise die Evangelische Gemeinde in Berghofen ging deshalb früh neue Wege. Sie ermöglichte unter der Aufsicht der Pfarrerin Sabine Breithaupt-Schlack stille Gebete in der Kreuzkirche – natürlich unter Einhaltung der Corona-Regeln. Quasi eine Notbetreuung für Gläubige, wie es auch eine für Kinder in Schulen und Kitas gab.

In der Kreuzkirche in Berghofen war auch während des ersten Lockdowns sonntags ein stilles Gebet möglich.

In der Kreuzkirche in Berghofen war auch während des ersten Lockdowns sonntags ein stilles Gebet möglich. © Jörg Bauerfeld

Andere Gemeinden zogen nach. Online-Angebote in allen denkbaren Bereichen wurden geschaffen, damit so viele Menschen wie möglich zu Hause bleiben.

Doch nicht überall im Stadtbezirk blieb es still. Mit dem ersten Lockdown kamen auch die ersten Hamsterkäufer, die es vor allem auf Klopapier, Nudeln und Konserven abgesehen hatten. In einem Aplerbecker Rewe-Markt und auch in anderen Supermärkten klagte man über Wucherpreise und leere Regale.

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Kino bittet um Hilfe

Leere Sitzreihen hatte indes die Film-Bühne „Zur Postkutsche“ in Aplerbeck, das letzte Dortmunder Vorstadtkino. Im Corona-Lockdown durfte das Lichtspielhaus keine Filmliebhaber begrüßen. Es bat seine Fans deshalb um finanzielle Hilfe, zuletzt boten die Verantwortlichen Kino-Gutscheine zu Weihnachten an.

Ein Wink der Hoffnung für das Jahr 2021. Für das ein oder andere Lächeln trotz der schwierigen Lage sorgte bereits im ersten Lockdown 2020 das Schürener Backparadies. Inhaber Tim Kortüm kreierte einen Klopapier-Kuchen in Anlehnung an die Hamsterkäufe.

Zuletzt gab es das essbare Klopapier und weitere Corona-Leckereien auch in der Weihnachtsedition.

Zuletzt gab es das essbare Klopapier und weitere Corona-Leckereien auch in der Weihnachtsedition. © Jörg Bauerfeld

Damit sorgte er nicht nur weltweit für Schlagzeilen, seine essbaren Rollen waren auch im Fernsehen zu sehen – und bei den Kunden der Renner. Es folgten Amerikaner mit Mundschutz und weihnachtliche Corona-Leckerereien.

Die ersten Corona-Lockerungen kamen im Mai und im Juni. Nach und nach gab es wieder mehr gesellschaftliches Leben – wenn auch mit Abstand und Maske. Trotz fehlender Veranstaltungen und einer weiterhin hohen Belastung für das medizinische und pflegende Personal fühlte sich der Sommer in einigen Bereichen beinahe normal an.

Corona-Zahlen sind vergleichsweise niedrig

Doch auf die vergleichsweise ruhige Zeit folgten steigende Corona-Fallzahlen, am 2. November der „Lockdown light“ und schließlich der zweite harte Lockdown, der voraussichtlich mindestens bis zum 10. Januar dauern soll.

Zwar sind die Corona-Infiziertenzahlen im Stadtbezirk Aplerbeck vergleichsweise niedrig, dennoch müssen sich alle an die Regeln halten, um wirklich eine Verbesserung herbeizuführen. Indes tanzen Menschen weltweit zu „Jerusalema“, um Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu symbolisieren.

Auch das LWL-Klinikpersonal aus Aplerbeck hat bei der Tanz-Challenge mitgemacht. Hoffnung liegt allerdings vor allem auf dem Erfolg der Corona-Impfung. Die ersten Menschen aus dem Stadtbezirk haben bereits ihre Spritze bekommen.

Großveranstaltungen wird es wohl auch 2021 noch nicht geben – vielleicht aber ein bisschen mehr Normalität.

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