Dortmunder stach mit zerbrochener Flasche auf seine Frau ein "Sie gehört mir!"

Mann sticht mit Flaschenhals auf seine Frau ein: "Sie gehört mir!"
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Vor fünf Monaten kam es auf der Außenterrasse eines Backshops in Bochum-Wattenscheid zu einer blutigen Beziehungstat. Ein Mann (53) aus der Dortmunder Nordstadt attackierte wie von Sinnen seine seit Monaten getrennt von ihm lebende Ehefrau mit einer Glasflasche: Das Opfer erlitt multiple Schnittverletzungen im Gesicht.

Zum Prozessauftakt am Bochumer Schwurgericht am Mittwoch räumte der Angeklagte zwar jetzt den Flaschenangriff ein – will aber angeblich provoziert worden sein.

Flasche zerbrach im Gesicht

Die Bluttat passierte am Nachmittag des 7. Juni im Außenbereich eines „Backwerk“-Shops. Laut Staatsanwaltschaft setzte sich der Angeklagte zunächst neben seine Ehefrau auf eine Bank, packte sie am Arm und rief: „Wir gehen jetzt nach Hause!“

Nachdem die Frau das abgelehnt haben soll, soll der Angeklagte eine Wasserflasche aus Glas ergriffen und seiner Frau damit mehrfach ins Gesicht geschlagen haben, so dass die Flasche zerbrach.

„Das ist meine Frau!“

Anschließend soll der 53-Jährige auch noch mit dem abgebrochenen Flaschenhals „Schläge und Stiche“ in das Gesicht seiner Frau ausgeführt haben. Nachdem zwei Augenzeugen eingegriffen haben und den Angeklagten zu Boden gerissen hatten, soll der Mann gebrüllt haben: „Das ist meine Frau! Sie gehört mir!“

Dann soll er auch noch einen der Männer, die ihm Einhalt gebieten wollten, mit dem Flaschenhals im Gesicht verletzt haben.

„Ich liebe meine Frau!“

Die Frau war anschließend notfallmäßig ins Knappschaftskrankenhaus in Bochum eingeliefert worden, wo multiple Stich- und Schnittwunden im Jochbein- und Stirnbereich festgestellt wurden, die teilweise sogar bis auf den Knochen reichten.

Die Anklage gegen den Mann aus der Nordstadt lautet auf versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung.

Zum Prozessauftakt vor dem Bochumer Schwurgericht räumte der Angeklagte die Flaschenattacke auf seine Frau ein. „Es tut mir unheimlich leid“, sagte der 53-Jährige. „Ich liebe meine Frau.“

„Bin blind geworden“

Der 53-Jährige will angeblich von seiner Ehefrau durch den Satz „Ich mache was und mit wem ich möchte“ (allerdings ausgesprochen in obszöner Form) provoziert worden sein. „In dem Moment bin ich blind geworden“, sagte der 53-Jährige.

Befragt zu den Trennungsgründen, behauptete der Dortmunder zunächst: „Sie hat mich ohne Grund verlassen. Ich habe zwölf Jahre lang alles für sie gemacht.“

Kurz danach berichtete er dann aber auch, dass er selbst seine Frau bei ihrer Arbeitsstelle als Schwänzerin angeschwärzt hat.

Für den Prozess sind noch vier Termine bis zum 16. Dezember anberaumt. Der Angeklagte sitzt seit dem 10. Juni durchweg in U-Haft. Im Falle einer Verurteilung droht eine empfindliche Gefängnisstrafe.

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