Dario De Rosa nennt ihn „unser Gas-Schlachtschiff“. Es geht um das Herzstück in der Pizzeria De Rosa an der Rheinischen Straße 12: den Ofen. Wie viel Gas der verbraucht, kann Geschäftsführer De Rosa nicht aufschlüsseln. Es dürfte jedoch eine Menge sein. Keine Überraschung also, dass DEW21 bei den gestiegenen Gaspreisen schon auf Dario De Rosa zugekommen ist.
Neues Abschlags-Angebot
Noch bis Februar 2023 laufe sein alter Vertrag für Strom und Gas, erzählt er. Zuletzt habe er einen monatlichen Abschlag von 600 Euro bezahlt, den er nach einer Erweiterung der Öffnungszeiten nun aus freien Stücken erhöht habe.
Der Versorger habe ihm unter dem Einfluss der Preissteigerungen ein neues Angebot ab Februar gemacht: einen Abschlag von knapp 1800 Euro monatlich für Strom und Gas. Dario De Rosa entschied sich dagegen. Er will bis Februar warten und dann im Zweifel in den sauren Apfel beißen, falls sich die Preise bis dahin erneut erhöht haben sollten.
Dario De Rosa betont, dass seine Pizzeria in der Energiekrise noch keine Preise erhöht habe. Das hat freilich mit dem alten Vertrag zu tun. De Rosa weiß: „Wenn ich weiterhin kostendeckend arbeiten will, muss ich ab Februar die Preise erhöhen.“ Er sei froh, die gestiegenen Energiepreise bisher nicht auf seine Kunden abwälzen zu müssen.
Moderate Preiserhöhung geplant
Das Geschäft läuft derweil gut. „Der Laden ist fast an jedem Abend voll“, sagt Dario De Rosa. Deshalb will er auch nicht jammern. „Ich bin zufrieden.“ Die im Februar mutmaßlich anstehende Preiserhöhung in der Pizzeria werde moderat ausfallen, verspricht der Geschäftsführer. Er geht von etwa fünf Prozent aus.

De Rosa hat an den Öffnungszeiten gedreht, um die gestiegenen Kosten beim Einkauf aufzufangen. Den Ruhetag hat er gestrichen und das Personal anders verteilt, sodass der Umsatz steigt - bei gleichbleibenden Fixkosten. „Unsere Ware kommt aus Italien mit einem Kühltransporter“, erklärt De Rosa. Der Logistiker etwa müsse auch höhere Spritpreise zahlen. Insgesamt sei der Einkauf um 20 bis 30 Prozent teurer geworden.
Pizzabacken bei 450 Grad
Zurück zum Gas-Ofen, der übrigens zwei Stunden vor Öffnung des Ladens angefeuert werden muss. De Rosas neapolitanische Pizza wird bei 450 Grad gebacken. Könnte man die Temperatur nicht einfach herunterregeln, um Gas zu sparen? Grundsätzlich wäre das denkbar, sagt De Rosa. Die Pizza würde auch bei 400 Grad fertig. Allein: „Sie schmeckt dann nicht mehr. Sie wäre zu trocken“, sagt der Fachmann.
Und den Ofen gegen ein anderes, weniger Energie verbrauchendes Gerät tauschen? Auch hier sieht De Rosa keine Option. Ein Holzkohleofen würde sich genauso wenig lohnen wie ein Stromofen, sagt er.
Also hofft er, dass sein Pokerspiel gut ausgeht und das neue Angebot im Februar möglicherweise sogar besser ist als das alte.
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