
© Hans Blücher
Dortmunder Musiker sammelt Wünsche für den „Montag nach Corona“
Musikvideo für Zuversicht
Noch gibt es wegen der Pandemie viele Einschränkungen. Ein Dortmunder Musiker stimmt mit einem Song aber schon auf die Zeit danach ein. Seine Hoffnungen dürften viele Eltern teilen.
Mit seinem hoffnungsvollen Song „Am Montag nach Corona“ versucht Torsten Huith gegen die dunklen Wolken anzusingen, die aktuell nicht nur tief im Himmel hängen, sondern nach knapp 15 Monaten Pandemie auch für die Stimmung vieler Dortmunder stehen.
Dabei stellt der Musiker eine Sache klar: „Ein absoluter Optimist bin ich nicht.“ Trotz aller Corona-bedingten Einschränkungen habe er sich aber einen realistischen Optimismus bewahren können, würde er in der Krise immer noch danach schauen, „wo die Chancen sind“.
Künstler sieht Chancen in der Krise
Aktuell bedeutet das für den Musiker, dass er nach zehn Jahren, in denen er Songs schrieb und in zwei Bands aktiv war, endlich mal ein Solo-Projekt angehen und ein eigenes Album schreiben wollte.
Bei den Aufnahmen im Studio verabschiedete sich sein Kollege Jan Primke, man sehe sich dann wieder „am Montag nach Corona“. Schwups war die Idee zu dem gleichnamigen Song geboren. Das sei jetzt schon etliche Wochen her, so Huith.
Der häufigste Wunsch: Umarmungen
Um Ideen zu sammeln, fragte er Freunde, was sie nach dem Ende der Pandemie denn unbedingt machen wollten und verarbeitete sie in dem Song. „Am häufigsten kam der Wunsch, endlich wieder jemanden umarmen zu können“, erzählt der Musiker am Telefon.
Ursprünglich wollte Huith, der in Kempten im Allgäu Betriebswirtschaft studiert hat, nur für vier Monate nach Dortmund kommen, um in der Stadt ein Trainee-Programm zu absolvieren. Jetzt wohnt er bereits seit 19 Jahren hier und hat auch eine Familie gegründet.
Aus seiner Anfangszeit in der Nordstadt stammt nicht nur die Inspiration für spätere Songs. „Ich hab lange in einer WG in der Blücherstraße gewohnt. Da ist auch mein Künstlername, Hans Blücher, entstanden.“ Unter diesem Namen tritt er auch im Video zum Song „am Montag nach Corona“ in Erscheinung. Den Gesang teilt er sich dabei mit Jan Primke, der ebenfalls zu sehen ist. Neben den beiden spielen aber auch knapp 40 Dortmunderinnen und Dortmunder mit.
Die Stars des Videos: Kinder und Eltern
Dass vor allem junge Eltern mit ihren Kindern zu sehen sind, ist kein Zufall und dem privaten Umfeld von Huith geschuldet, der selbst Vater von zwei Jungs ist. „Wir haben doch alle den selben Wunsch“, meint der Dortmunder, nämlich, wieder etwas unternehmen zu können.
Der Versuch, den eigenen Beruf und das Homeschooling miteinander zu verbinden, habe ihn zwischenzeitlich schon zerrissen, gibt Huith offen zu. Allein dadurch, dass er beruflich breit aufgestellt sei und deshalb im Gegensatz zu vielen seiner Musikerkollegen keine „existenzielle Noterfahrung“ erleben musste, habe er sich seine Zuversicht bewahren können - und die will er mit dem Song nun eben weitergeben.
So wie Huith dürfte es vielen jungen Eltern gehen, die mit oder ohne ihre Kinder wieder etwas erleben wollen, das über Homeschooling, Zoom-Konferenzen und Spaziergänge hinausgeht.
Keine Lust mehr auf Videokonferenzen
Ein Stadionbesuch zum Beispiel, in der Kneipe ein Bier zu trinken oder mit dem Bus wieder ans Meer zu fahren - diese Wünsche greift der junge Vater in seinem Song auf. Bleibt natürlich noch die Frage, was Huith selbst vorhat, am Montag nach Corona.
„Ein großes Sommerfest, mit Musik, mit 80 Leuten - das wäre das erste, was ich gerne machen würde.“ In der Zwischenzeit wird Huith weiter an seinem Album feilen, da gehe es nur noch um Feinheiten. Mit „Nordstadtsoul“ steht sogar der Titel schon fest. Und Huith kann jetzt schon versprechen: Bis auf den einen Song werden alle anderen auch „völlig“ von Corona entkoppelt seien.
Geboren in Ulm, aufgewachsen im Allgäu, angekommen im Ruhrgebiet schreibe ich über alles, was die Menschen in Dortmund und Umgebung umtreibt.